Kein iPhone ohne Seltene Erden: Schwankende Rohstoffpreise machen Firmen Probleme
Moderne Industrien und Hochtechnologie sind ohne Rohstoffe wie Seltene Erden nicht möglich. Auch wenn die Preise derzeit sinken: Die Risiken für Unternehmen bleiben. Das liegt auch an den Herkunftsländern.
Die Preise für Rohstoffe werden auch in den kommenden Jahren stark schwanken. Trotz zuletzt sinkender Kosten für zahlreiche Industrie- und Edelmetalle sowie für Erdöl bleiben die Preisrisiken für die Wirtschaft bestehen. Zu diesem Schluss gelangen Experten der Deutschen Rohstoffagentur (Dera), die am Donnerstag die Ergebnisse ihres jüngsten Rohstoffmonitorings mit anderen Forschern in Berlin-Spandau diskutierten. Unternehmen stellen die kurzfristigen Schwankungen demnach vor Probleme. Einkäufer könnten kaum noch die innerbetrieblichen Produktionskosten planen, sagte Andreas Rathgeber vom Institute of Materials Resource Management an der Uni Augsburg. „Hierdurch können Wettbewerbsnachteile entstehen.“
Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage und die Preise auf dem Weltmarkt, welche Lieferrisiken bestehen, was bedeutet das für die verarbeitenden Betriebe: Die Dera, Teil der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, soll der Industrie neue Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
China dominiert viele Märkte
Nach wie vor kommt eine Vielzahl der Rohstoffe, die für Industrie- und Hochtechnologieprodukte unerlässlich sind, überwiegend aus wenigen Schwellen- und Entwicklungsländern. Eine Hauptrolle spielt dabei China. Die Dominanz bei der Förderung Seltener Erden und damit der Einfluss auf die Märkte für mineralische Rohstoffe ist der Dera zufolge „noch immer extrem hoch“.
Deutschland hat als eines der größten Industrieländer enormen Rohstoffhunger. Doch es kann nicht einmal ein Viertel des Bedarfs aus eigener Produktion decken. Was fehlt, sind vor allem Rohstoffe für die Zukunft: Industriemineralien, Seltene Erden und Erze, ohne die kein Handy klingelt, sich kein Windrad dreht.
Platin könnte einen Boom erleben
Neben China sind es vor allem Länder in Afrika oder Südamerika, die die Welt mit diesen Rohstoffen versorgen. Wegen der politischen und sozialen Verhältnisse kommt es dort oft zu Konflikten. „Derartige Märkte bergen Risiken für Preispeaks und Lieferausfälle“, sagte Dera-Chef Peter Buchholz. Auch die Abnehmer der Rohstoffe – Tech-Unternehmen wie Apple – stehen in den entwickelten Ländern unter öffentlicher Beobachtung. Die nächsten Boom-Rohstoffe sind bereits absehbar.
Toyota stellt in diesen Tagen das erste serienmäßige Brennstoffzellenauto in die Verkaufsräume. Entsteht ein Massenmarkt, werde das erheblichen Einfluss auf den Platinmarkt haben, sind sich die Forscher sicher. Dort ist Platin als Katalysator kaum verzichtbar.
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