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Witzbold. Für die Fotografen schneidet Michael O'Leary gern Grimassen. Im Wettbewerb mit der Konkurrenz versteht er aber wenig Spaß.
© dpa

Angriff auf Air Berlin: Ryanair fliegt innerdeutsch nach Berlin

Ryanair-Chef Michael O'Leary will den Marktanteil des Billigfliegers in den kommenden Jahren verfünffachen. Dafür nimmt er sogar die deutsche Luftverkehrssteuer in Kauf.

Ryanair nimmt nach mehrjähriger Pause innerdeutsche Flüge wieder auf und forciert damit den Angriff auf Rivalen wie die Lufthansa und Air Berlin. Europas größter Billigflieger kündigte am Dienstag an, den Betrieb am Flughafen Köln/Bonn zu verdoppeln und künftig von dort aus auch Berlin anzusteuern.

Im Herbst fügt die irische Airline an dem Drehkreuz insgesamt sieben Strecken hinzu. Neben vier Flügen täglich von und nach Berlin werden auch Verbindungen nach Kopenhagen, Mailand, Porto, Valencia, Gran Canaria und Warschau angeboten.

Damit macht Ryanair-Chef Michael O'Leary eine Kehrtwende. Denn nach Einführung der Luftverkehrssteuer 2011 hatte sich die Airline von Inlandsflügen in Deutschland verabschiedet.

O'Leary will mehr Großstädte erreichen

Am Flughafen Köln/Bonn will Ryanair künftig zwei Millionen Passagiere befördern. Die Airline hatte bereits angekündigt, in Deutschland und anderen bewährten Märkten wie Großbritannien wieder mehr Inlandsflüge anzubieten.

Nicht zuletzt, um Geschäftsreisende an sich zu binden, sollten mehr Kurzstrecken und Inlandsflüge angeboten sowie mehr Großstädte angeflogen werden. O'Leary will den Marktanteil von zuletzt rund vier Prozent in den nächsten drei bis vier Jahren auf 15 bis 20 Prozent steigern.

In Deutschland will er künftig an alle größeren Flughäfen bis auf Frankfurt kommen. Ryanair ändert derzeit das Geschäftsmodell und nimmt neben abgelegenen Airports verstärkt Flughäfen in der Nähe großer Städte ins Programm.

Lufthansa kontert mit Eurowings

Ryanair kämpft derzeit auch um ein höheres Ansehen. Die Airline hatte zuletzt mit einem verbesserten Service und günstigeren Ticketpreisen deutlich mehr Passagiere gewonnen und die etablierten Fluggesellschaften unter Druck gesetzt.

Die Lufthansa reagierte mit dem Aufbau der Billigsparte Eurowings, die Ende Oktober an den Start gehen soll. (rtr)

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