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Der starke Abfall des Rubels gegenüber dem Dollar beschert Gazprom ein grandiosess Ergebnis. Doch die nähere Zukunft des Unternehmens ist alles andere als rosig.
© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gazprom meldet massive Gewinnsteigerung: Rubelabsturz rettet Gazproms Bilanz

Trotz sinkenden Absatzes von Erdgas in Europa verzeichnet Gazprom einen Gewinnsprung von rund 70 Prozent. Der Grund: der schwache Rubel.

Der vom Kreml gesteuerte russische Gasmonopolist Gazprom hat wegen des Wertverfalls des Rubel für das erste Quartal 2015 einen starken Gewinnsprung gemeldet. Der Konzern habe von Januar bis März einen Überschuss von 382,1 Milliarden Rubel (etwa 5,5 Mrd Euro) erwirtschaftet. Das sei 71 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Montag in Moskau mitteilte. Analysten führten dies auch auf schwächere Zahlen vom Vorjahr zurück.

Rechnungen in Dollar, Gewinne in Rubel berechnet

Gazprom profitierte von der massiven Abwertung der russischen Währung, weil das Ausland Rechnungen in Dollar bezahlt und der Konzern deswegen mehr Rubel erhielt.
Gazprom hat derzeit viele strategische Aufgaben zu bewältigen. So arbeitet der Energieriese an der Turkish-Stream-Pipeline durch das Schwarze Meer über die Türkei zur griechischen Grenze. Auch die westlichen Sanktionen in der Ukraine-Krise treffen das Unternehmen.
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres setzte Gazprom rund 1,6 Billionen Rubel um, das sind 5,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Nettoschulden verringerten sich um 12 Prozent auf 1,4 Billionen Rubel. Allerdings verkaufte das Unternehmen nach eigenen Angaben gut 16 Prozent weniger Gas nach Europa als ein Jahr zuvor. Auch in Ex-Sowjetrepubliken lieferte Gazprom demnach weniger. (dpa)

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