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Blick in die Waschküche: Das Geräteprüfzentrum im BSH Technologiezentrum Wäschepflege in Berlin. BSH arbeitet daran, noch weiter Ressourcen zu sparen. Im 2011 eröffneten Technologiezentrum Wäschepflege in Berlin wird die Abwärme des Wassers aus rund 1000 Waschmaschinen und Wäschetrocknern im Testbetrieb für die Beheizung des Gebäudes genutzt. 
© BSH Bosch und Siemens Hausgeräte

Ifa 2014: Rote Socken in weißer Wäsche

In Berlin erforschen Techniker von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, wie Waschmaschinen effizienter und komfortabler werden können.

Moderne Hausgeräte verbrauchen heute 61 Prozent weniger Strom und 31 Prozent weniger Wasser als vor 15 Jahren. Dass der Ressourcenverbrauch noch weiter sinkt, daran arbeiten unter anderem 400 Produktentwickler im 2011 eröffneten „Technologiezentrum Wäschepflege“ von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte in Berlin. Natürlich versuchen sie auch, das Waschergebnis weiter zu verbessern, was nicht leicht ist. „Die Vielfalt der Textilien nimmt immer weiter zu“, sagt Thomas Ludenia, der die Basisentwicklung im Technologiezentrum leitet. „Denken Sie nur an Outdoorbekleidung mit wasserundurchlässigen Materialien und geklebten Nähten, die nachher auch noch wasserdicht sein sollen.“

Chinesen legen wert auf schnelle Wäsche

Daneben kümmern sich die Entwickler auch um regionale Vorlieben. „In China zum Beispiel legen die Kunden Wert auf schnelle Wäsche bei niedrigen Temperaturen“, berichtet Ludenia, also müssen entsprechende Programme her. „Auch bei Bedienung und Design sind die Vorstellungen unterschiedlich.“ So dürfen in China die Displays auch gern bunt sein und die Tasten beim Drücken piepsen.

Sensoren erkennen, wie schmutzig die Wäsche ist

Die Bedienung anwenderfreundlicher zu machen und den Komfort weiter zu erhöhen, auch damit befassen sich die Experten. „Es gibt immer mehr Leute, die sich nicht lange mit ihrer Wäsche beschäftigen wollen, für die arbeiten wir“, sagt der Entwicklungsleiter. Wäscheprofis, die spezielle Programme für Dessous, Daunen oder Jeans wünschen, werden dabei nicht vergessen. Die automatische Dosierung, die je nach Wasserhärte, Art der Wäsche, Beladung und Verschmutzung die richtige Menge Waschmittel zuführt, ist eine der Neuheiten, die man bereits kaufen kann. „Heute sind Sensoren in der Lage zu erkennen, mit welchen Textilien die Maschine beladen ist“, berichtet Ludenia. „Nur wenn eine rote Socke zwischen der weißen Wäsche liegt, können wir das leider noch nicht erkennen.“

Apps für die Waschmaschine

Auch der große Zukunftstrend, die Vernetzung der Hausgeräte, der erneut ein Schwerpunkt der Ifa in diesem Jahr sein wird, spielt in dem Technologiezentrum eine Rolle. Dabei geht es nicht nur darum, die Geräte über ein Mobiltelefon oder Tablet von unterwegs ein- oder auszuschalten. „Man kann auch Pflegetipps bekommen oder spezielle Waschprogramme herunterladen“, erklärt Ludenia. „Das ist ein großes Feld, an dem gearbeitet wird. Da werden wir noch einiges sehen“, verspricht er.

Die Waschmaschinen müssen auch ins Tonstudio

1000 Maschinen laufen im Testlabor des Berliner Technologiezentrums rund um die Uhr, um die Waschmaschinen und Trockner im Dauereinsatz zu erproben. Daneben gibt es auch eines der modernsten Geräuschlabore. „Geräusche sind ein Thema mit hohem Stellenwert“, erklärt Ludenia. Es reicht nicht, dass die Maschine möglichst leise ist. „Das Geräuschdesign soll so angenehm wie möglich sein“, sagt der Experte. „So dass die Geräte im Wohnbereich möglichst nicht stören.“

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