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Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer sieht wichtige Beteiligungen des Unternehmens auf dem Weg in die Gewinnzone.
© Reuters

HelloFresh & Co: Rocket Internet verringert Verlust

Der Berliner Start-up-Konzern Rocket Internet sieht seine wichtige Beteiligungen auf dem Weg in die Gewinnzone.

Berlin - Bereits zum dritten Mal hintereinander kann die Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet geringere Verluste vermelden. Nach den ersten beiden Quartalen konnte Rocket auch im dritten Quartal 2016 ein kleineres Minus als im jeweiligen Vorjahresquartal vermelden – und sieht seine großen Beteiligungen weiter auf dem Weg in die Gewinnzone, wie Vorstandschef Oliver Samwer am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Bis Ende 2017 wenigstens drei Unternehmen in der Gewinnzone

Rockets Konzernverlust summierte sich in den ersten neun Monaten auf 642 Millionen Euro. Allein auf die Global Fashion Group (GFG), in der eine Reihe von Online-Modeläden außerhalb Europas gebündelt sind, musste das Unternehmen 383 Millionen Euro abschreiben.

Der Umsatz ausgewählter Unternehmen – vom Essenslieferanten Delivery Hero bis zum Kochbox-Anbieter HelloFresh – wuchs in den ersten neun Monaten um 30,6 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Das ist etwas langsamer als im ersten Halbjahr mit 32 Prozent. Der operative Verlust (Ebitda) verringerte sich um 159 Millionen Euro auf rund 330 Millionen Euro. „Unsere ausgewählten Unternehmen machen im operativen Geschäft weiter Fortschritte“, erklärte Samwer und bekräftige das Ziel, bis zum vierten Quartal 2017 wenigstens drei Start-ups in die Gewinnzone zu führen.

Aufnahme in den S-Dax "nur ein Zwischenziel"

Wann ein Unternehmen an die Börse kommt, ließ Samwer offen: „Das hängt auch von den Marktbedingungen ab“. Der geplante Börsengang von HelloFresh war 2015 abgesagt worden, während Takeaway.com, die Mutter des HelloFresh-Konkurrenten Lieferando, in diesem Herbst an der Amsterdamer Börse reüssierte.

HelloFresh steigerte seinen Umsatz im zurückliegenden Quartal um 72 Prozent nach 124 Prozent im Vorquartal. Samwer führte das geringere Tempo auf die Urlaubsmonate Juli und August zurück, in denen Kunden traditionell weniger bestellen würden. Beim Essenslieferdienst Delivery Hero stiegen die Bestellungen in den ersten neun Monaten um 71 Prozent. Zu den größeren Rocket-Beteiligungen zählen auch die Möbelhändler Westwing und Home24.

Rockets Geschäftsmodell – das Gründen von Start-ups – schluckt viel Geld. Das will sich der Konzern über Verkäufe und Börsengänge zurückholen. Mitte Oktober war das Unternehmen in den S-Dax aufgenommen worden. „Das ist für uns nur ein Zwischenziel“, betonte Samwer.

Die Zwischenbilanz kam an der Börse gut an: Der Kurs legte um knapp zwei Prozent auf 18,33 Euro zu. Einige Beteiligungen machten „gute Fortschritte“ auf dem Weg in die Gewinnzone, sagte Analyst David Reynolds von Jefferies.

Keine konkreten Aussage zum möglichen Stellenabbau

Zu einem möglichen Stellenabbau, über den kürzlich das „Manager Magazin“ berichtet hatte, äußerte sich Samwer am Mittwoch nicht konkret. Er sagte lediglich, dass die Mitarbeiterzahl bei Rocket je nach Größe und Zahl der inkubierten Startups variiere. (sal/rtr)

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