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Braucht den Kapitalmarkt. Oliver Samwer, Vorstandschef von Rocket Internet vor der Frankfurter Börse.
© Ralph Orlowski/Reuters

Frisches Kapital für Berliner Start-up-Finanzierer: Rocket Internet sammelt eine halbe Milliarde ein

Rocket Internet benötigt Geld für die Finanzierung von Neugründungen und Wachstum von Start-ups. Neue Wandelanleihen sollen 500 Millionen Euro in die Kasse spülen.

Der Startup-Finanzierer Rocket Internet will mehr als eine halbe Milliarde Euro frisches Kapital einsammeln und damit seine Unternehmensbeteiligungen weiter aufstocken. Der Berliner Börsenneuling begibt Wandelanleihen im Volumen von 550 Millionen Euro, die bei steigenden Aktienkursen in Rocket-Internet-Aktien getauscht werden können, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Mit dem neuen Geld wolle Rocket Internet die Beteiligungen an seinen am weitesten entwickelten und vielversprechendsten Portfolio-Unternehmen erhöhen - am besten auf einen Mehrheitsanteil - oder aber neue Unternehmen gründen und finanzieren.

Die Wandelanleihen haben eine Laufzeit von sieben Jahren. Sie werden mit 2,25 bis 3,00 Prozent verzinst. Sie sollen über die Investmentbank JPMorgan über Nacht bei Investoren platziert werden. Ein Tausch in Rocket-Internet-Aktien lohnt sich für die Anleger, wenn deren Kurs um 32,5 bis 47,5 Prozent steigt, also nach derzeitigem Stand auf 54 Euro oder mehr. Am Montag schlossen Rocket Internet bei 40,94 Euro, der Kurs lag damit noch unter dem Emissionspreis beim Börsengang im Herbst 2014.

Der Kapitalhunger ist groß

Die Kapitalsammelaktion hatte sich abgezeichnet. Rocket füllt damit den Finanztopf wieder auf, nachdem die flüssigen Mittel seit Jahresbeginn um 700 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro abgeschmolzen waren. Auf der Hauptversammlung Ende Juni hatte sich der Vorstand um Oliver Samwer deshalb weitreichende Vorratsbeschlüsse von den Aktionären geholt: Damit könnte Rocket Internet das Kapital binnen fünf Jahren um rund 2,5 Milliarden Euro erhöhen und Wandelanleihen für bis zu zwei Milliarden Euro ausgeben.

Der Kapitalhunger ist groß: Nach dem 1,4 Milliarden Euro schweren Börsengang hatte das Unternehmen im Februar weitere fast 600 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt. Rocket benötigt ständig Geld für Neugründungen und zur Finanzierung des Wachstums der Startups, die alle noch rote Zahlen schreiben. rtr

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