zum Hauptinhalt
Bekleidung und Schuhe von Zalando kann man seit einiger Zeit auch in zwei Läden kaufen.
© dpa

Zalando Outlet: Restposten zu Schnäppchenpreisen

Den meisten ist Zalando als Mode-Onlinehändler bekannt. Dabei betreibt das Unternehmen auch zwei Läden in der realen Welt. Ein Besuch im Zalando Outlet in Frankfurt.

Die Schnäppchen-Jagd war erfolgreich. Die fünf Teenager tragen sichtlich stolz jeweils eine weiß-orangene Papiertüte mit drei Paar neuen Marken-Schuhen aus dem Laden. Nachlass für die High Heels und Sneakers: Zwischen 50 und 60 Prozent je Paar. Der Berliner Online-Modehändler Zalando macht es möglich - hier an der Leipziger Straße im Frankfurter Stadtteil Bockenheim sogar  ganz real. Seit kurzen hat Zalando in einer ehemaligen Kaufhof-Filiale den zweiten stationären Laden eröffnet. Den ersten betreibt das Unternehmen seit August 2012 in Berlin.

"Zalando Outlet" steht über dem Eingang. Wer den Laden finden will, muss sich in Frankfurt auskennen, die Innenstadt jedenfalls ist weit. Immerhin: Fast direkt unter dem Laden hält die U-Bahn. Eine nagelneue Rolltreppe und ein Aufzug führen in die erste Etage des dreistöckigen Gebäudes. Hier bietet Zalando auf 1000 Quadratmetern Marken-Schuhe und -Kleidung für Damen und Herren an, außerdem Taschen, Rollkoffer und Gürtel. Im Erdgeschoss gibt es einen gesonderten Bereich mit Kinderschuhen und -bekleidung. 

Weiße Wände, nackte Betondecke: Das Interieur ist schlicht gehalten

Selbst an diesem frühen Nachmittag mitten in der Woche ist der Laden voll, die Schuhregale und die zum Teil 20 Meter langen Kleiderständer sind umgelagert - von Teenagern bis hin zu Rentnern. Die Verkaufsfläche ist simpel gestaltet: Grauer Boden, weiße Wände, eine nackte Betondecke mit dicken Lüftungsrohren. Am Eingang hängen große schwarze Einkaufstaschen, in die möglichst viele Schnäppchen passen sollen. Rund 20 Mitarbeiter kümmern sich um die Kunden. „Das ist echt günstig hier. In der Innenstadt kosten diese Schuhe das Doppelte wenn nicht sogar mehr“, sagt eine schick gekleidete End-Dreißigerin. In der Hand hat sie bereits zwei Paar High Heels.

Der Umtausch ist im Zalando-Laden ausgeschlossen

„Das ist hier zum Teil sogar günstiger als im Online-Shop von Zalando“. 34,95 statt 104,95 Euro, 49,95 statt 149,95 - die Nachlässe sind erheblich. Auch bei Sakkos, Hosen, Kleidern und Blusen liegt der Rabatt bei bis zu 60 Prozent. Da stört es die Kunden kaum, das es sich meist um Artikel aus dem Vorjahr, um Auslaufmodelle, Restposten oder um B-Ware handelt, die im Online-Verkauf zurückgekommen ist oder nicht abgesetzt werden konnte. Große Schilder an den Kassen machen klar: Umtausch und Rückgabe geht im Zalando-Outlet nicht - im Gegensatz zum Internet-Einkauf.

Frankfurt ist nach Berlin der zweite Standort für ein Zalando Outlet. Und trotzdem nicht der Auftakt für weitere Ableger. Es gäbe vorerst keine Pläne, man habe auch keine weiteren Städte im Blick, sagt Zalando-Sprecherin Kristin Dolgner. „Wir planen keine Kette von Outlets. Aber es ist eine gute Möglichkeit, Vorsaison-Ware und Einzelteile abzusetzen“. Zalando sei ein Online-Modehändler, versichert sie. 

Das Berliner Unternehmen wächst rasant

Das vor fünf Jahren in Berlin gegründete Unternehmen wächst rasant. 2013 legte der Umsatz 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu, im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr erneut um 35 Prozent auf eine halbe Milliarde Euro. Mittelfristig gilt Zalando als Börsenkandidat. Allerdings steckt das Unternehmen noch in den roten Zahlen, der Verlust lag 2013 bei 118 Millionen Euro, fast 30 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. 2014 soll es zwar weniger werden, die Gewinnschwelle werde aber wohl nicht ganz erreicht, räumte der Vorstand unlängst ein. Ein wenig hilft vielleicht der spartanisch ausgestattete Qutlet in Frankfurt. Zumal er nicht auf der teuren Einkaufsmeile Zeil, sondern im studentisch und bürgerlich geprägten Stadtteil Bockenheim liegt.

Zur Startseite