Nach der Aufhebung der Iran-Sanktionen: Ölpreis fällt auf tiefsten Stand seit 2003
Die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran sind aufgehoben - und prompt fällt der Ölpreisweiter. Experten fürchten, dass das Überangebot nun erst recht steigt.
Die Aufhebung westlicher Sanktionen gegen den Iran am Wochenende hat den Ölpreis zum Start in die neue Handelswoche gedrückt. In Asien wurde ein Barrel (159 Liter) Rohöl am Montag zeitweise für weniger als 28 Dollar gehandelt. Die Nordseesorte Brent kostete zwischenzeitlich 27,67 Dollar (25,34 Euro) pro Barrel, 4,4 Prozent weniger als bei Handelsschluss am Freitag.
So tief stand der Ölpreis seit 2003 nicht mehr
Das bislang letzte Mal, dass die Sorte Brent bei Handelsschluss unter 28 Dollar lag, war im November 2003. Auch die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) war am Montag in Asien erneut günstiger zu haben. Der Preis für ein Barrel sank im Vergleich zum Freitag zeitweise um 1,39 Prozent auf 29,07 Dollar.
"Der Preisrückgang ist darauf zurückzuführen, dass die westlichen Sanktionen gegen den Iran aufgehoben wurden", erklärte der Analyst Daniel Ang vom Finanzunternehmen Philip Futures. "Das Überangebot an Öl wird wachsen, wenn der Iran seine Exporte wieder aufnimmt." Der Ölpreis ist bereits seit gut eineinhalb Jahren unter Druck. Seit Mitte 2014 ist er um etwa 75 Prozent gefallen.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte dem Iran am Samstag die Erfüllung sämtlicher Verpflichtungen aus dem im vergangenen Sommer geschlossenen Atomabkommen bescheinigt. Die EU und die USA erklärten daraufhin noch am Samstagabend die sofortige Aufhebung der meisten Sanktionen. AFP