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Wertschöpfung. Künftig sollen nicht nur E-Autos und Ladeinfrastruktur aus Deutschland kommen, sondern auch die Zellen für die Batterien.
© dpa

Elektromobilität: Neue Firmenallianz will Batteriezellen in Deutschland produzieren

Batteriezellen werden aus Asien importiert, aber nicht in Deutschland gefertigt. Ein neues Firmenbündnis will das ändern. Etablierte Autokonzerne und die größten Zulieferer sind nicht dabei.

Eine Handvoll Unternehmen unternimmt einen neuen Versuch zum Aufbau einer Batteriezellenfertigung in Deutschland. Im Rahmen des 5. Batterieforums wurde am Mittwoch in Berlin bekannt gegeben, dass sich die Anlagenbauer Thyssen-Krupp, M+W und Manz mit den Zellverarbeitern Litarion, Batteriemontagezentrum und Streetscooter zu einer „Keimzelle“ zusammenschließen, aus der in den kommenden Jahren eine Großserienfertigung entstehen soll. Das Wissenschaftsministerium kündigte finanzielle Unterstützung an.

In die Batterieforschung, vor allem in die Zellchemie, sind seit 2008 rund 400 Millionen Euro Steuergelder geflossen. Im Ergebnis wurde dadurch auf der Forschungsseite der Vorsprung der Asiaten aufgeholt. Was indes hierzulande fehlt, ist eine Zellfertigung, die über Nischenformate hinausgeht. Die großen Zellenhersteller sitzen in Südkorea und Japan, zunehmend kommen chinesische Anbieter dazu. Um hierzulande die komplette Wertschöpfung vor allem auch in der Autoindustrie zu erhalten, wird seit Jahren über eine Zellfertigung diskutiert.

Autobauer haben bislang kein Interesse

Die Autohersteller kaufen ihre Zellen von LG Chem, Panasonic und Samsung und haben bislang kein Interesse an einer eigenständigen Fertigung gezeigt. Das gilt auch für die großen Zulieferer wie Bosch oder Continental. Das dürfte sich jedoch ändern, weil voraussichtlich bereits 2025 jedes vierte Auto mit einem Elektromotor angetrieben wird. Die Batterie macht rund 40 Prozent der Wertschöpfung eines Elektroautos aus, und die Zelle wiederum kommt auf einen Anteil von gut 60 Prozent an der Wertschöpfung der Batterie.

Großserienproduktion für zehn bis 15 Milliarden Euro

Nach Einschätzung des Kompetenznetzwerks Lithium Ionen Batterie, eines Zusammenschlusses von rund 50 Industrieunternehmen, muss man für eine Großserienfertigung, die es mit den Asiaten aufnehmen kann, zehn bis 15 Milliarden Euro veranschlagen. Das Risiko des Investments ist hoch, weil die Marktführer ihre Marktanteile verteidigen werden und weil der Standort Deutschland einen Kostennachteil etwa im Vergleich zu Osteuropa hat. Unter anderem wegen der Energiekosten. Wegen des enormen Investitionsvolumens will das neue Netzwerk in den kommenden Monaten weiter Unternehmen gewinnen. Für das Wissenschaftsministerium kündigte Wolf-Dieter Lukas, Abteilungsleiter Schlüsseltechnologien und Innovationen, Hilfe an nach dem Vorbild der Mikroelektronik, die der Bund mit 1,4 Milliarden Euro fördert. „Der Staat zieht sich nicht aus der Verantwortung“, versprach Lukas den Teilnehmern des Batterieforums.

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