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ARCHIV - Das Logo vom Onlineübernachtungsdienst Airbnb im Eingang Brunnenstraße 196 am Rosenthaler Platz, fotografiert am 19.08.2015 in Berlin. Hier im Hinterhof befindet sich die Berliner Niederlassung von Airbnb. Foto: Jens Kalaene/dpa (zu dpa-KORR "Ein Verbot, um das sich keiner kümmert" vom 11.11.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
© dpa

Wohnungsbörse: Mit "Trips" wird Airbnb wird zum Reiseveranstalter

Bislang vermittelt Airbnb nur Ferienwohnungen. Jetzt baut das Unternehmen sein Angebot aus. Bald sollen Kunden dort eine komplette Reise planen.

Airbnb macht künftig klassischen Reiseveranstaltern Konkurrenz. Mit der am Donnerstag in Los Angeles vorgestellten Funktion „Trips“ erweitert das Unternehmen das Angebot seiner Online-Plattform. Bislang konnte man dort Unterkünfte suchen, anbieten und mieten. Mit Trips kann man auch Urlaubserlebnisse wie Ausflüge zu lokalen Sehenswürdigkeiten oder Events buchen. In Zukunft sollen sogar Flüge integriert werden, so dass ein komplettes Reiseprogramm für wenige Stunden oder auch mehrere Tage erstellt werden kann.

Es ist die bedeutendste Expansion des Unternehmens seit der Gründung vor acht Jahren. Sein Wert wird von Investoren inzwischen auf 30 Milliarden Dollar taxiert. Airbnb startet den neuen Service zunächst in zwölf Städten. In den USA in Los Angeles, San Francisco, Miami und Detroit. International außerdem in Havanna, London, Paris, Florenz, Nairobi, Kapstadt, Tokio und Seoul. Das Angebot soll allerdings rasch ausgeweitet werden, 39 weitere Städte seien schon ausgewählt.

Berlin und New York gehen gegen illegale Ferienwohnungen vor

Damit könnte Airbnb auch noch zum echten Konkurrenten für Reiseveranstalter werden. Bisher vermittelt die Plattform gegen Gebühr Wohnungen und Zimmer von Privatpersonen zur Zwischenmiete an Reisende und ist damit bereits ein großer Konkurrent der Hotel-Industrie. Die Online-Plattform hat seit der Gründung 2008 einen rasanten Aufstieg verzeichnet und ist inzwischen nach eigenen Angaben in 191 Ländern und mehr als 34 000 Städten weltweit vertreten. Das Unternehmen wurde von Investoren zuletzt mit rund 30 Milliarden Dollar (28,2 Milliarden Euro) bewertet.

Das Geschäftsmodell ist allerdings umstritten. Kritikern zufolge wird durch Airbnb ohnehin schon knapper Wohnraum verringert und verbotene gewerbliche Nutzung sowie ruhestörender Andrang von Touristenmassen in Wohnvierteln ermöglicht. In Metropolen wie Berlin oder New York, wo erst kürzlich drastische Strafen für illegale Airbnb-Nutzung eingeführt wurden, hat das Unternehmen deshalb einen schweren Stand. (dpa, Reuters)

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