Gipfel im Kanzleramt: Merkel will mit Konzernchefs über Flüchtlinge sprechen
Kanzlerin Merkel (CDU) will mit den Spitzen deutscher Konzerne über mehr Jobs für Flüchtlinge sprechen. Sie habe deshalb zu einem Treffen ins Kanzleramt eingeladen, berichtet die "Bild".
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge mit den wichtigsten deutschen Konzernchefs über eine bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt beraten. Bei einem Treffen am 14. September im Kanzleramt wolle Merkel die Unternehmen dazu bringen, mehr Lehrstellen und Arbeitsplätze für Migranten anzubieten, berichtete "Bild" am Samstag. Das Bundespresseamt bestätigte das Vorhaben zunächst nicht. Die Termine der Kanzlerin würden rechtzeitig angekündigt, sagte ein Sprecher. Die an der Initiative „Wir zusammen“ beteiligten Unternehmen, darunter Siemens, Evonik, Opel, RWE und VW, sollen dem Bericht zufolge bei dem Treffen auch über ihre bisherigen Aktivitäten in der Flüchtlingsarbeit berichten.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte vor einem Monat nach einer eigenen Umfrage berichtet, dass die 30 wichtigsten, im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen bis Anfang Juni nur 54 Flüchtlinge eingestellt hätten. Davon seien allein 50 bei der Deutschen Post untergekommen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel forderte die Chefs der deutschen Top-Konzerne daraufhin auf, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Es sei der Eindruck entstanden, dass das Engagement der großen Firmen hinter dem des Mittelstands zurückbleibe, schrieb Gabriel im Juli an die Dax-Vorstände.
Im vorigen Monat waren bei den Arbeitsagenturen 321.700 Flüchtlinge als arbeitsuchend gemeldet. Nur wenn sie dem Arbeitsmarkt auch zur Verfügung stehen und keine Integrationskurse mehr besuchen, werden sie als arbeitslos eingestuft. Das waren 140.600. (rtr/epd)