Warren Buffet ist Großaktionär: Kurssturz bei Daimler-Partner BYD sorgt für Rätselraten
In China baut Daimler Elektroautos mit BYD. Erst im April stellten sie das erste gemeinsam entwickelte E-Auto vor. Nun bricht der Kurs des chinesischen Partners massiv ein.
Ein knapp 30-prozentiger Kurssturz des chinesischen Elektroauto-Bauers BYD hat am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Die in Hongkong gelisteten Aktien des Partnerunternehmens von Daimler schlossen 28,8 Prozent tiefer auf einem 18-Monats-Tief von 25,05 Honkong-Dollar.
Das ist der größte Tagesverlust der Unternehmensgeschichte. Dabei wechselten mehr als 54 Mal so viele BYD-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
In einer eilig anberaumten Telefonkonferenz betonte BYD, aus Sicht des Unternehmens gebe es keinen Grund für diese Talfahrt. BYD und andere chinesische Autobauer verlieren auf ihrem hart umkämpften Heimatmarkt derzeit Marktanteile an ausländische Konkurrenten.
BYD: Spekuationen über Verwaltungsratchef "lächerlich"
Auf der Automesse in Peking im April hatten Daimler und BYD ihr erstes gemeinsam entwickeltes Elektroauto vorgestellt. Großaktionär von BYD ist die US-Investoren-Legende Warren Buffet, der über seine Investmentholding Berkshire Hathaway eingestiegen war.
Nach Börsenschluss versuchte BYD, die Gerüchteküche abzukühlen: Der Vorstand habe keine Anzeichen dafür, dass Warren Buffet seinen Anteil von inzwischen fast 25 Prozent verkaufen wolle, sagte Manager John Li in einer Telefonkonferenz. Auch sei Verwaltungsratschef Wang Chuanfu nicht in Polizeigewahrsam - solche Spekulationen seien „lächerlich“. Die Rubel-Krise in Russland habe nur „minimale“ Auswirkungen auf den Konzern.
Am Dienstag hatte der Rivale und Volvo-Mutterkonzern Geely die Börse mit einer Gewinnwarnung geschockt und unter anderem auf ein schwaches Russland-Geschäft verwiesen. Die Aktie brach daraufhin um mehr als ein Viertel ein. (rtr)