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Stuckateurmeister Klaus-Dieter Müller, Geschäftsführer der K. Rogge Spezialbau GmbH in Berlin und Präsident der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg.
© Thilo Rückeis
Exklusiv

Probleme der Berliner Bauwirtschaft: Klaus-Dieter Müller: "Eine Schule zu bauen, dauert in Berlin über zehn Jahre"

Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau, kritisiert im Interview den eklatanten Fachkräftemangel sowie die hohe Schwarzarbeit in Berlin.

Schwarzarbeit, schleppende Genehmigungen in den Behörden und die Bürokratie machen der Berliner Bauwirtschaft zu schaffen. "Eine Schule zu bauen, dauert in Berlin über zehn Jahre", sagte Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die Verwaltung leide unter einem eklatanten Fachkräftemangel, Ergebnis jahrelanger Personalsparmaßnahmen. Zudem seien die Verwaltungsvorschriften zu kompliziert. So könne es beispielsweise je nach Bezirk sechs Wochen, sechs Monate oder länger als ein Jahr dauern, um eine Straßensondernutzungserlaubnis zu bekommen, die Firmen benötigen, um einen Container oder einen Baukram aufzustellen.

Müller, der rund 900 mittelständische Baufirmen in Berlin und Brandenburg vertritt, prangerte auch die hohe Schwarzarbeit auf Berliner Baustellen an. "Im Trockenbau gibt es viel Schwarzarbeit", kritisierte der Verbandschef. Jeder zweite Euro werde hier am Finanzamt und den Sozialkassen vorbei verdient. Beim Zoll, der für die Verfolgung der Schwarzarbeit zuständig ist, mache sich Frust breit, "weil die Gerichte sehr oft erst nach Jahren so lächerlich geringe Strafen verhängen, dass es überhaupt keine Abschreckung gibt".

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