Griechenlandkrise: Keine neue Währung für Griechenland
Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis widerspricht Medienberichten, dass die Regierung eine parallele Währung zum Euro vorbereite. Die einzige Lösung der Krise sei eine politische.
Athen bereitet sich nach Worten von Finanzminister Gianis Varoufakis nicht auf die Einführung einer parallelen Währung zum Euro vor, um seine Staatsbediensteten bezahlen zu können. „Es gibt keine Lösung mit zwei Währungen. Für die Regierung gibt es nur eine politische Lösung“, sagte Varoufakis Reportern am Mittwoch vor seinem Ministerium. Ganz anders die Seite der Geberländer: In Brüssel wird seit einiger Zeit an einem Ausstiegsszenarium für Griechenland geschraubt – natürlich nicht offiziell.
Schuld-Scheinwährung als Übergang zu einer Neuen Drachme?
In den vergangenen Tagen waren vor allem in der internationalen Presse Berichte erschienen, wonach Athen sich angesichts einer drohenden Staatspleite angeblich auf die Einführung einer Parallel-Währung vorbereite. Eine Parallel- oder Komplementärwährung kann der Anfang für die Einführung einer neuen Währung sein. Der Staat gibt in diesem Fall Schuldscheine (IOU nach dem englischen I owe you - ich schulde Dir) aus, mit denen im Inland Schulden, Renten und Löhne bezahlt werden. Athen hat immer größere Schwierigkeiten, Geld zusammenzukratzen, um seine Verpflichtungen im In- und Ausland zu erfüllen.
Der ehemalige Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer, der Griechenland schon 2012 eine Parallelwährung vorgeschlagen hatte, hatte dem „Handelsblatt“ bestätigt, dass er Ende April Varoufakis und Griechenlands Premier Alexis Tsipras in Athen getroffen habe.
Kein "Geuro" in Sicht
Bei dem Gespräch sei es „um die aktuelle Situation in der Euro-Zone und dabei auch um meinen früheren Vorschlag einer Parallelwährung“ gegangen, sagte der Ökonom. Mayer hatte dem schuldengeplagten Griechenland 2012 die Einführung einer zweiten Währung neben dem Euro vorgeschlagen und diese Währung „Geuro“ genannt.