zum Hauptinhalt
Deutsche Börse
© REUTERS

Aktienmarkt: Italiens Haushalt, Brexit und Fall Khashoggi belasten Dax

Der Dax ist am Dienstag deutlich unter Druck geraten. Anleger haben aus Sorge vor einem weltweiten Konjunktureinbruch die Flucht ergriffen

Der Dax ist am Dienstag deutlich unter Druck geraten. Fallende Kurse in New York und insbesondere in Asien geben dem deutschen Leitindex die Richtung nach unten vor. Dabei wurden die anhaltenden globalen politischen Unruheherde weiter als Belastung angesehen. Nach einer halben Handelsstunde fiel der Dax um 1,37 Prozent auf 11 366,48 Punkte. Am Vortag schon war ihm nach festem Start die Luft ausgegangen. Die jüngsten Hoffnungen auf eine Stabilisierung erwiesen sich so als Strohfeuer.

„Der Ausverkauf am Aktienmarkt geht weiter“, titelte die Landesbank Baden-Württemberg in einem Morgenkommentar. Laut Marktbeobachter Chris Henke vom Broker IG sorgt vor allem der Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel an den Finanzmärkten weiter für Nervosität. Die EU-Kommission diskutiert am Dienstag in Straßburg über die umstrittenen Budgetpläne in Italien. Wie ein Damoklesschwert schweben außerdem die Brexit-Verhandlungen, der Fall Khashoggi und der Handelskonflikt zwischen den USA und China über den Börsen.

Aktien von Bayer im Fokus

Der Index der mittelgroßen Unternehmen M-Dax verlor dabei 1,34 Prozent auf 23 715,29 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um etwas mehr als 1 Prozent auf 3155,89 Zähler bergab.

Nachrichtlich standen am Morgen vor allem die Aktien von Bayer im Fokus. Sie sackten nach der Entscheidung einer US-Richterin, den Schadenersatz im US-Glyphosatprozess gegen Monsanto nur zu senken, als Dax-Schlusslicht um fast 7 Prozent ab. Dies dämpfte die Hoffnungen der Anleger auf einen neuen Prozess, die zuletzt für einen Erholungsversuch gesorgt hatten. Bayer will nun in Berufung gehen.

Allgemein ging der Ausverkauf vor allem bei Technologie- und Autowerten weiter. Im Dax sackten Wirecard und Infineon um bis zu 4 Prozent ab. Wirecard-Aktien litten nach einer Phase der Erholung schon wieder unter Gewinnmitnahmen; Infineon wurden in Mitleidenschaft gezogen von einem enttäuschenden Ausblick des Branchenkollegen AMS auf das Schlussquartal.

Unter den Autowerten im Leitindex verzeichnete Volkswagen mit etwa 2 Prozent den größten Verlust. Händlern zufolge wurde die ohnehin schon maue Stimmung hier am Dienstag weiter negativ beeinflusst von schwachen Zahlen des chinesischen Autobauers BAIC. Der dortige Markt gilt für deutsche Autobauer als wichtiger Wachstumsmarkt.

Im M-Dax büßten Sartorius etwa 3,5 Prozent ein. Der Pharma- und Laborausrüster bestätigte zwar sein Jahresziel, Börsianern zufolge enttäuschte aber der Ausblick auf Spartenebene mit reduzierten Zielmarken im Laborgeschäft.

Zur Startseite