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Ein Flugzeug der insolventen Fluglinie Niki steht am 14.12.2017 auf dem Flughafen Schwechat bei Wien (Österreich) neben einer Maschine der insolventen Niki-Mutter Air Berlin (l)
© dpa
Update

Air Berlin: Insolvenzverwalter verklagt Etihad auf mindestens 500 Millionen Euro

Die nationale Airline der Vereinigten Arabischen Emirate versorgte Air Berlin immer wieder mit Geld. 2017 habe Etihad dann aber eine feste Zusage gebrochen.

Auf den ehemaligen Air-Berlin-Großaktionär Etihad rollt eine möglicherweise milliardenschwere Klage zu. Der Insolvenzverwalter von Air Berlin, Lucas Flöther, hat beim Landgericht Berlin eine Schadenersatzklage auf zunächst 500 Millionen Euro gegen die arabische Fluggesellschaft eingereicht, wie das Gericht am Freitag bestätigte. Durch weitere Gläubiger-Forderungen könne die Summe aber noch deutlich steigen. Das Gericht setzte den Streitwert auf bis zu zwei Milliarden Euro fest. Flöther ist laut Gericht der Auffassung, dass Etihad mit Sitz in Abu Dhabi sich im April 2017 in einer sogenannten harten Patronatserklärung rechtsverbindlich verpflichtet habe, Air Berlin in den folgenden 18 Monaten finanziell zu unterstützen.

Weil Etihad diese Zusage im August 2017 zurückgenommen habe, habe Air Berlin Insolvenz anmelden müssen. Ein Sprecher Flöthers lehnte eine Stellungnahme zum laufenden Insolvenzverfahren ab. Es wird mit einem langen und kostspieligen Prozess um die größte Airline-Pleite in der deutschen Luftfahrtgeschichte gerechnet. So hatte sich die Klageerhebung verzögert, weil zunächst ein Prozessfinanzierer gefunden werden musste. Das erstrittene Geld soll den Gläubigern zufließen.

Etihad als nationale Airline der Vereinigten Arabischen Emirate hielt seit dem Jahr 2012 Anteile von 29,2 Prozent an der Air Berlin. sie versorgte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft über verschiedene Instrumente immer wieder mit frischem Geld und sicherte sich über die Beteiligung Zugang zum deutschen Markt. (Reuters, dpa)

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