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Das jährliche Apfelfest im Volkpark auf dem einstigen Buga-Gelände macht satt und auch zufrieden.
©  Manfred Thomas

Leben in Potsdam: Zufriedene Bürger

Potsdamer sind glückliche Menschen. Die meisten von ihnen haben einen hohen Bildungsabschluss und gutes Einkommen.

Schloss Sanssouci, prächtige Villen, eine schöne Altstadt und die Parklandschaft: Vergleicht man Berlin mit seinem Nachbarn, der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, kontrastieren vor allem Berlins Urbanität und Potsdams schlichte Eleganz, die Klassik, das Schicke, mit dem es häufig assoziiert wird. Mitten im Grünen punktet Potsdam durch seinen Mix aus großer Stadt und der Nähe zur Bundeshauptstadt, aber auch durch seine im Gegensatz dazu familiäre und ruhige Atmosphäre, ganz in der Nähe der Wälder und Seen Brandenburgs. Somit ist es kein Wunder, dass die Zahlen der Zuzüge für den Berliner Nachbarn sprechen.

Diese steigen seit 1992 stetig an. Den Höhepunkt des Zuzugs erreichte Potsdam nach Angaben des Pressesprechers der Landeshauptstadt, Jan Brunzlow, 2014 mit 10 815 neuen Bürgern. Seitdem ist eine gewisse Sättigung eingetreten, der Zuwachs der Zuzüge ist deutlich geringer als zuvor ausgefallen.

Doch wen zieht es zum Wohnen und Leben in die Landeshauptstadt?

Insgesamt werden sieben Räume als Quellgebiete für Potsdams Zuwanderung ausgewiesen: das Potsdamer Umland, Berlin, das Land Brandenburg, die alten Bundesländer und Personen, die „von Amts wegen“, wie Brunzlow es formuliert, nach Potsdam ziehen müssen. „Es ist in den letzten Jahren zu verzeichnen gewesen, dass die Zuzüge aus dem Umland ungefähr ein Fünftel aller Zuzüge ausmachen und somit ihren Großteil. Die Zahl stagniert seit 2011 bei circa 2100.“

Etwas mehr als 20 Prozent der Zugezogenen kämen aus Berlin, wobei bei ihnen ein konstanter Anstieg in den letzten Jahren zu verzeichnen gewesen sei. Demnach ist es laut Brunzlow abzusehen, dass Potsdam bis 2035 ein stetes Bevölkerungswachstum erfahren wird.

So würden im Jahr 2020 voraussichtlich 177 750 Einwohner, im Jahr 2030 192 950 Einwohner und im Jahr 2035 198 300 Einwohner in Potsdam leben. Das bedeute eine Bevölkerungszunahme um neun Prozent bis 2020, 18 Prozent bis 2030 und rund 21 Prozent bis 2035.

Die Mehrheit der Potsdamer lebt kinderlos

Und wie lebt es sich für wen in Potsdam? Um das herauszufinden, hat der Statistische Informationsdienst der Landeshauptstadt Potsdam 2015 eine Bürgerumfrage rund um das Thema „Leben in Potsdam“ vorgenommen. Diese befasst sich zunächst mit dem „Für-wen“: Drei Viertel der Teilnehmer gaben in der Studie an, dass in ihrem Haushalt keine Personen leben, die 65 Jahre oder älter sind. In knapp einem Viertel der Haushalte war dies der Fall.

In sieben von zehn Potsdamer Haushalten leben keine Kinder unter 18 Jahren. Nur 15 Prozent der Befragten geben an, dass ein Kind unter 18 im Haushalt lebt. Zwei Kinder leben in rund einem Zehntel der Haushalte. Drei oder mehr Kinder sind demnach relativ selten (2,9 Prozent). Somit lebt die Mehrheit der Potsdamer kinderlos.

Die Mehrheit der Potsdamer verfügt über einen hohen Bildungsabschluss: Das (Fach-)Abitur erreichten 58,4 Prozent der Umfrageteilnehmer, 28,8 Prozent erlangten den Realschulabschluss, 10,3 Prozent einen Haupt-/Volksschulabschluss und 2,6 Prozent verfügen derzeit über keinen Schulabschluss.

Glückliche Nur drei Prozent waren mit ihrem Leben unzufrieden

Die Ergebnisse der Befragung der Potsdamer zum Nettoeinkommen der Haushalte pro Monat besagen, dass 6,8 Prozent unter 1000 Euro pro Monat verdienen, 24 Prozent verdienen 1000 bis unter 2000 Euro, 27,5 Prozent verfügen über 2000 bis 3000 Euro Netto im Monat. Bis unter 4000 Euro verdienen 17,8 Prozent und 23,9 Prozent der Befragten liegen über 4000 Euro.

Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen beträgt 2921 Euro pro Monat. Dabei muss allerdings erwähnt werden, dass bei der Ermittlung auch sehr hohe Einkommen weniger berücksichtigt werden. Daher gilt das mittlere Einkommen als aussagekräftiger. Eine Hälfte der Potsdamer Haushalte verfügt über mehr und die andere über weniger als 2500 Euro Netto. Im Schnitt verfügen Ein-Personen-Haushalte über rund 1400 Euro, während es bei Haushalten mit vier oder mehr Personen rund 4000 Euro sind. Paare mit Kind/ern erzielen das höchste Einkommen, Alleinerziehende haben dagegen durchschnittlich nur rund 1800 Euro zur Verfügung.

Der Ausländeranteil Potsdams liegt in Potsdam laut Melderegister von 2014 bei Personen von 16 bis 80 Jahren mit Hauptwohnsitz bei 6,2 Prozent.

Insgesamt scheinen die Potsdamer glückliche Bürger zu sein. 17,2 Prozent sind mit ihrem Leben im Großen und Ganzen sehr zufrieden, 67,4 Prozent zufrieden, lediglich 3,1 Prozent waren derzeitig unzufrieden. 87,9 Prozent leben gerne in Potsdam – eine Stadt mit glücklichen Bürgern.

Christine Siedler

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