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Gut versorgt. Pufferspeicher halten Energie für die Gebäudebeheizung vor.
© BDH/dpa-tmn

Neue Anforderungen für Warmwasser- und Pufferspeicher: Nur mit bester Dämmung

Ab September gelten verschärfte Anforderungen für Warmwasser- und Pufferspeicher.

Es gibt Neuerungen für Bauherren und Sanierer: Vom 26. September an gelten verschärfte Mindestanforderungen für Warmwasserspeicher bis zu einem Volumen von 2000 Litern. Sie dürfen nicht mehr so viel Wärme verlieren – daher muss sich die Dämmung der Geräte deutlich verbessern. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erwartet daher, dass die Geräte vermehrt vakuumisoliert werden und die Preise steigen. Künftig wird es auf dem Effizienzlabel für Warmwasserspeicher auch die höhere Klasse A+ geben, sie löst A als Top-Kategorie ab. Hier kommen die wichtigsten Infos:

Was sind Warmwasser- und Pufferspeicher?

„Warmwasserspeicher sind ein zentraler Bestandteil einer modernen Heizungs- und Warmwasserversorgung in Wohn- und Bürogebäuden“, erklärt Alexander Werner vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Köln. Sie können unterschiedliche Funktionen erfüllen: In Trinkwarmwasserspeichern wird das im Haushalt benötigte Trinkwasser für das Duschen, Baden oder Kochen erwärmt und vorgehalten. Pufferspeicher gewährleisten die Versorgung mit Warmwasser für die Heizung über einen langen Zeitraum. So kann Wärme aus erneuerbaren Energien und KWK-Anlagen in das System einfließen. Sogenannte Kombispeicher vereinen beide Funktionen.

Welche Größen gibt’s im Privathaushalt?

Trinkwarmwasserspeicher werden normalerweise in Größen von circa 100 bis 400 Liter installiert. Für die Einbindung einer weiteren Wärmequelle wie Sonnenenergie oder Holz sind größere Speicher mit bis zu 800 Liter Volumen nötig. Pufferspeicher gibt es für den Privatbereich in Größen von rund 400 bis 2000 Litern.

Welche Speicher sind betroffen?

Betroffen davon sind neue Produktionen aller drei Varianten: Puffer-, Kombi- und Trinkwarmwasserspeicher – und zwar mit einem Volumen von bis zu 2000 Liter. Die nun zulässigen Höchstwerte für Wärmeverluste sind abhängig vom Speichervolumen. „Die vorgegebenen Warmhalteverluste sind ambitioniert. Insbesondere bei größeren Speichervolumina werden die Anforderungen zu einer Anhebung des Dämmstandards der marktüblichen Warmwasserspeicher führen“, erwartet Experte Werner vom BDH. Wichtig: „Die Verschärfung betrifft aber nur die ab 26. September in Verkehr zu bringenden Produkte. Es besteht keine Nachrüstpflicht“, stellt Frank Ebisch vom Zentralverband Heizung Klima Sanitär in Sankt Augustin bei Bonn klar. Und Lagerware darf noch verkauft werden.

Was hilft bei der Auswahl?

„Ohne Isolierung würde sich der erwärmte Speicher wieder schnell abkühlen“, erklärt BDH-Experte Werner. „Um das zu verhindern, sind Speicher heute mit einer hochwertigen Isolierung aus PU-Schaum, Styropor, Faserflies, Vakuumisolierung oder einer Kombination aus all diesen Materialien gedämmt.“ Die Güte der Wärmedämmung kann der Verbraucher auf dem Energielabel für Speichergeräte erkennen: Je kleiner der Wert, desto besser die Isolierung, da der Grad der Wärmedämmung über den sogenannten Wärmeverlustwert definiert wird.

Hilft das EU-Energieeffizienzlabel?

Ja, das kann beim geplanten Kauf einen Hinweis auf Geräte gemäß den neuen Anforderungen bieten. Zur Erläuterung: Das EU-Energieeffizienzlabel gibt es für Wärmespeicher mit bis 500 Liter Volumen seit 2015. „Die Etiketten für Wärmespeicher sind in Klassen von A bis G eingeteilt“, berichtet Frank Ebisch vom Zentralverband Heizung Klima Sanitär in Sankt Augustin bei Bonn. Hier ändert sich nun etwas: Ab Ende September gilt das Label auch für Volumen bis zu 2000 Litern. Die Klasse G entfällt auf dem Etikett, dafür kommt als neue Top-Kategorie A+ hinzu.

Doch: Die neuen Mindestanforderungen an die Speicherfähigkeit von Wärme sind so hoch, dass alle Speicher mindestens Klasse C haben müssen. Speicher in den Energieeffizienzklassen D und niedriger sind folglich nicht mehr zulässig.

Ist mit höheren Preisen zu rechnen?

Davon geht die Verbraucherzentrale NRW aus. BDH-Experte Alexander Werner sagt aber: „Der Wettbewerb der Speicherhersteller sorgt dafür, dass die Mehrkosten einer hochwertigeren Dämmung nur unwesentlich an die Kunden weitergegeben werden.“

(dpa)

Katja Fische

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