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Die richtige Einstellung spart im Schnitt jährlich 110 Euro.
© Kitty Kleist-Heinrich

Heizkosten: Nach dem Winter ist vor dem Winter

Oft verbrauchen Heizungen zu viel Energie. Ein hydraulischer Abgleich kann helfen.

Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage bietet sich zum Ende der Heizperiode an. Damit wird die Anlage optimal für den Betrieb im nächsten Winter eingestellt. Im Schnitt lassen sich so in einem Einfamilienhaus jährlich 110 Euro Heizkosten einsparen, teilt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online in ihrer Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ mit.

Was wird bei einem hydraulischen Abgleich gemacht?
Ein Sanitärfachmann ermittelt für jeden Wohnraum die benötigte Wärmeleistung und stellt die optimale Vorlauftemperatur und die nötige Wassermenge der Heizungsanlage entsprechend ein. Außerdem werden Pumpenleistung und die Werte für die nötigen Widerstände im Heizkreislauf errechnet und verarbeitet. So wird zum Beispiel sichergestellt, dass von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurück immer genau die benötigte Wassermenge fließt. Ist das nicht der Fall, heizt die Anlage nicht alle Räume gleichmäßig gut auf. In der Folge dreht man in den kalten Räumen die Heizung stärker auf, was die Kosten in die Höhe treibt. Andere Folgen können Fließgeräusche, Pfeifen und Gluckern sein.

Wie hoch sind die Kosten?
Rund 400 bis 1000 Euro kostet der hydraulische Abgleich. Die Summe variiert je nach Zahl der Heizkörper und Zustand der Heizung. Auswirkungen hat auch die Frage, ob im Rahmen der Arbeiten voreinstellbare Thermostatventile und die Heizungspumpe getauscht werden. Laut co2online amortisiert sich die Investition durchschnittlich nach sechs Jahren. Ein hydraulischer Abgleich wird einmal gemacht, Wiederholungen sind nötig bei baulichen Änderungen am Haus wie einer Dämmung oder dem Einbau neuer Fenster.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Eigentlich kann die Arbeit laut co2online zu jeder Jahreszeit gemacht werden. Ist die Heizungsanlage noch in Betrieb, lässt sich die Wirkung der neuen Einstellung direkt überprüfen. Allerdings hat der Abgleich außerhalb der Heizperiode auch einen Vorteil: Das Abschalten der Anlage mitten im Winter entfällt zum Beispiel durch den Einbau voreinstellbarer Thermostatventile. Zusammengefasst: Ein Termin mit dem Handwerker in der Übergangszeit kann sinnvoll sein. Beachten sollten Hausbesitzer auch, dass sie nicht zu lange mit der Terminvereinbarung warten. Handwerker sind häufig auf Wochen hinaus ausgebucht.

Wer macht den hydraulischen Abgleich?

In der Regel ist das Aufgabe des Heizungsmonteurs – gerade, wenn etwa neue Thermostatventile eingebaut werden. Die Vorbereitungen wie Datenaufnahme und Berechnung können auch Schornsteinfeger und Energieberater übernehmen.

Welche Unterlagen werden gebraucht?
Es kann dem Handwerker helfen, wenn er Baupläne, Baubeschreibungen, Informationen zum Wärmedurchgangskoeffizient von Fenster und Dämmung (U-Wert) sowie Nachweise für die KfW-Förderbank und Berichte von Energieberatern zur Verfügung hat. Hat der Bauherr diese Unterlagen nicht, muss man beim Planer oder Architekten oder beim Bauunternehmen nachfragen.

Wie finde ich heraus, ob bereits ein Abgleich gemacht wurde?
Direkt erkennen kann man das nicht. Können Vorbesitzer des Gebäudes oder der zuständige Heizungsfachmann keine Auskunft geben, sind zu hohe Kosten oder zum Teil auch Geräusche in der Anlage Hinweise auf falsche Einstellungen.

(dpa)

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