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Carsten Spallek (CDU), Baustadtrat im Bezirk Mitte.
©  imago/Kai Horstmann

Mitte: "Die Berliner Mischung erhalten"

Berlin mausert sich zu einer der führenden Startup-Metropolen Europas. Das beeinflusst auch den Wohnungsmarkt. Vor allem in Mitte ist eine internationale Kundschaft bereit, Höchstpreise für Luxusimmobilien hinzublättern.

Mitte liegt bei den Baugenehmigungen für Wohnungen in der Spitzengruppe der Berliner Bezirke. Warum boomt es gerade hier?

Zum einen liegt es daran, dass die Nachfrage nach Wohnraum besonders im Innenstadt-Bereich in der jüngsten Zeit stark gestiegen ist. Innenstadt statt Stadtrand oder Speckgürtel – das ist momentan der Trend. Zum anderen ist es auch eine Folge der Prioritätensetzung in der Verwaltung. Wir wollen, dass möglichst schnell dem Markt die dringend benötigten Wohnungen zur Verfügung gestellt werden und unterstützen das durch die zügige Bearbeitung von Bauanträgen oder Bebauungsplänen. Dass sich unser Engagement auch in den Genehmigungszahlen widerspiegelt, freut mich sehr.

Geht der Trend in Richtung noble Eigentumswohnungen oder haben auch Mieter eine Chance, in eine Neubauwohnung einzuziehen?

In Berlin-Mitte werden nicht nur Eigentumswohnungen gebaut. Gerade institutionelle Anleger wie Versorgungskassen oder Versicherungsunternehmen investieren ihre Einlagen derzeit in „Beton-Gold“, konkret in Mietwohnungsbau. Sie halten die Bestände langfristig und bieten die Wohnungen ganz normal auf dem Wohnungsmarkt an. Bei den größeren Bauvorhaben kommt außerdem zunehmend das „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ zur Anwendung, welches einen bestimmten Anteil an Mietwohnungen im geförderten Wohnungsbau vorsieht.

Wo sehen Sie weitere Flächenpotentiale für Wohnungen? Wo geht noch was?

Wir haben in einer Studie ermittelt, dass wir in Berlin-Mitte noch Potential für rund 10.000 Wohnungen haben. Das reicht vom klassischen Lückenschluss bis zur Entwicklung und Umwidmung von ehemaligen Industrie- oder Gewerbeflächen. Zu den großen Bauvorhaben gehören die Lehrter Straße in Moabit, die Europacity an der Heidestraße und das ehemalige Bahngelände angrenzend an den Mauerpark im Wedding.

Wer wird in Berlins Mitte im Jahr 2025 wohnen?

Es werden überwiegend und in großer Mehrheit viele alteingesessene Berlinerinnen und Berliner sein, sowie zunehmend Neu-Berliner. Wir wollen, dass die Berliner Mischung erhalten bleibt und auch künftig die angestammte Bevölkerung weiterhin in der Innenstadt wohnen kann. Deswegen unterstützen wir den Bau von neuen Wohnungen, denn nur Neubau kann die steigende Nachfrage bedienenDas Interview führt

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