Erschüttert: Bauunternehmen verspricht die Friedrichswerdersche Kirche zu schützen
Nach den Kronprinzengärten entsteht auf der anderen Seite des Schinkel Baus nun das zweite Luxusprojekt. Frankonia Eurobau teilt die Unterzeichnung einer Nachbarschaftsvereinbarung mit.
Bereits 2012 brachte eine benachbarte Baugrube das Fundament der Friedrichswerderschen Kirche in Mitte ins Wanken. Das Fundament des Schinkel-Baus war abgesackt, es entstanden zentimeterdicke Risse, die kaschiert wurden. Die Baugrube des angrenzenden Luxuswohnprojekts der Kronprinzengärten hatte die Kirche schwer beschädigt.
Inwischen sind die Kronprinzengärten in die Höhe gewachsenen. Die Bauwert Investment Group hatte die Bauarbeiten zeitweilig einstellen müssen und muss für die Behebung der Schäden aufkommen.
Im Februar dieses Jahres nun brachen die Risse wieder auf. Gleich neben der Kirche wird auf der anderen Seite – ebenfalls in unmittelbarer Nähe – eine Baugrube für einen zweiten Nachbarbau mit zwei Tiefgeschossen ausgehoben.
Bauherrin hier ist die Frankonia Eurobau, die das Grundstück von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Liegenschaftsfonds Berlin erworben hatte. Die geplanten Wohnungen, die zwischen 185 und 340 Quadratmeter groß sein werden, dürften die luxuriösesten und teuersten Wohnungen der Stadt werden. Von 20.000 Euro pro Quadratmeter ist die Rede.
„In einem langen Abstimmungsverfahren haben wir sichergestellt, dass es an der Kirche zu keinen Schäden kommen wird, die die Statik gefährden werden“, hatte der Bauherr Uwe Schmitz dem Tagesspiegel vor Beginn der Bauarbeiten versichert. „Dazu tragen eine verformungsarme Baugrube und ein Frühwarnsystem bei.“
Es kam anders.
In dieser Woche nun gelobte Schmitz erneut, alles zu tun, damit es zu keinen weiteren Schäden kommt. Eine Nachbarschaftsvereinbarung mit der evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und seiner Frankonia Eurobau sei unterzeichnet worden: „Wenn bestimmte Alarm- und Schwellenwerte überschritten werden, so werden die Bauarbeiten sofort gestoppt“, sagte der Vorstand der Frankonia Eurobau einer Mitteilung seiner PR-Agentur zufolge. Das Auftreten von Schäden solle damit verhindert werden.
Die nun geschlossene Nachbarschaftsvereinbarung regele zahlreiche Maßnahmen zum Schutze der Kirche. So würden kontinuierlich Messungen während der Bauarbeiten vorgenommen. Dazu seien drei unterschiedliche Messsysteme installiert worden. Darüber hinaus habe man einen „Alarmierungsablauf entwickelt“.
Bis zum Abschluss des Bauprojektes solle die Kirche arbeitstäglich von Sachverständigen begangen werden, um kleinste Veränderungen auch sofort visuell zu erfassen.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wollte sich auf Anfrage zu den aktuellen Vorgängen nicht erneut äußern und verwies auf die in dieser Woche geschlossene Vereinbarung des Bauherrn mit der zuständigen Gemeinde.
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