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Minderheit. Frauen haben bei Dax-Vorstandsposten einen Anteil von 5,5, Prozent.
© dpa

Frauen in Führungspositionen: Immer weniger weibliche Dax-Vorstände

In den Vorständen der 30 Dax-Konzerne geben immer noch die Männer den Ton an. Die Frauenquote bei den Vorstandsposten ist sogar gesunken - auf 5,5 Prozent.

Trotz aller Sonntagsreden, des politischen Hickhacks um die Frauenquote und der vielen Beteuerungen der Unternehmen ist die Anzahl der Frauen in den Vorständen von Deutschlands wichtigsten börsennotierten Unternehmen nicht gestiegen sondern sogar weiter gesunken. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. „Erneut bestätigt sich, dass eine nachhaltige Veränderung hin zu mehr Frauen in Vorständen der großen börsennotierten Unternehmen kein Selbstläufer ist“, konstatiert DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst.

Demnach haben Frauen derzeit nur noch 5,5 Prozent der Vorstandsposten in den 30 Dax-Unternehmen inne. Das entspreche zehn von insgesamt 183 Vorstandsmitgliedern. Ende 2013 seien noch zwölf von 191 Posten in den Führungsgremien mit Frauen besetzt gewesen. Seitdem sind Elke Strathmann bei Continental, Marion Schick bei der Telekom und Angela Titzrath bei der Post aus dem Vorstand ausgeschieden. Neu hinzugekommen ist nur Doris Höpke bei Munich Re.

Die seitens der Politik geplante Quote, die einen Frauenanteil in Aufsichtsräten in Höhe von mindestens 30 Prozent vorsieht, haben nach der DIW-Auswertung zehn der 30 Dax-Unternehmen erreicht: Commerzbank, Adidas, Allianz, Deutsche Bank, Post, Telekom, Lufthansa, Merck, Munich Re und Henkel. Zwei Unternehmen haben keine einzige Frau im Aufsichtsrat: Fresenius Medical Care und Fresenius.

Die Unternehmungsberatung EY hat sich das Thema in einem etwas größeren Rahmen angeschaut: Zum 30. Juni 2014 waren demnach nur 38 der insgesamt 651 Vorstände in den im Dax-, M-Dax, Tec-Dax- und S-Dax notierten Unternehmen weiblich – vor einem Jahr waren es noch 42 Frauen. Meist sind die Frauen im Vorstand für Finanzen oder das operative Geschäft zuständig – immerhin scheine die Fixierung aufs Personal damit der Vergangenheit anzugehören, schreiben die Berater. Eine Frau als Vorstandsvorsitzende bleibe aber weiter eine Rarität: Nur zwei der 160 betrachteten Firmen haben einen weiblichen Chef.

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