Arbeitgeberpräsident Kramer zur Corona-Krise: „Im Mai sollten wir wieder loslegen“
Im nächsten Jahr sollte die Wirtschaft wieder kräftig wachsen, sagt Arbeitgeberpräsident Kramer. Doch der Abbau der Schulden dauere „eine Dekade“.
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer lobt die Krisenpolitik hierzulande und äußert sich optimistisch über die wirtschaftlichen Perspektiven nach der Coronavirus-Pandemie. "Im Mai sollten wir nach und nach wieder loslegen können, wenn der Infektionsverlauf dieses wie erwartet zulässt", sagte Kramer dem Tagesspiegel. "Im nächsten Jahr sollte es wieder kräftig aufwärts gehen, sofern der Lockdown jetzt nicht zu lange dauert."
Nach Einschätzung des Präsidenten der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) könne man die Kurzarbeit "bis zum Sommer im Wesentlichen hinter uns lassen". Dann sei auch "die Chance sehr groß, dass wir schnell an die Phase anschließen können, die wir vor dem Virus hatten".
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"Die Regierung macht das gut"
Die Krisenpolitik von Bund und Ländern sei "grundsätzlich gut und notwendig". Auch die Abstimmung der Politik mit Arbeitgebern und Gewerkschaften funktioniere gut. "Das können wir in Deutschland, und das hilft uns auch diesmal bei der Krisenbewältigung. Es war ja in der Vergangenheit nicht das Gelbe vom Ei, was die große Koalition so alles abgeliefert hat. Jetzt in der Krise funktioniert es aber erstaunlich gut", sagte Kramer dem Tagesspiegel.
"Der Staat schultert verdammt viel"
Ob weitere staatliche Hilfen erforderlich sind, könne man derzeit noch nicht absehen. "Mein Rat für die kommenden Wochen: Erfahrung sammeln und dann entscheiden, was man noch machen kann oder muss, um Firmen und Mitarbeitern zu helfen." Grundsätzlich "dürfen wir jetzt nicht alles auf den Staat abladen, der schultert schon verdammt viel". Nachholbedarf sieht Kramer aber bei den Laufzeiten der von der bundeseigenen KfW abgesicherten Kredite. Eine "längere Laufzeit mit halbierter Tilgungsrate" sei wichtig.
"Abbau der Schulden dauert zehn Jahre"
Zur Finanzierung des öffentlichen Schuldenberges, der in diesem Jahr angehäuft wird, meinte Kramer, "das wird nicht in zwei Jahren erledigt sein, sondern dauert eine Dekade". Er verteidigte schließlich die Weigerung vieler Arbeitgeber, das Kurzarbeitergeld von 60 Prozent des Nettoeinkommens aufzustocken, wie das die Gewerkschaften immer wieder fordern.
"Ein Unternehmen kann aber nicht aufstocken, wenn es überhaupt keine Einnahmen mehr hat", sagte Kramer im Gespräch mit dem Tagesspiegel. "Der Erhalt des Arbeitsplatzes ist das wichtigste Ziel der Kurzarbeit."
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