Smarter Fernsehen: Ifa noch schärfer
Zur Funkausstellung kommt die nächste Generation der hochauflösenden Fernseher UHD. Außerdem startet die Branche eine Kampagne, um mehr TV-Geräte ans Netz zu bringen.
Die Fernsehhersteller haben ein Problem: Im ersten Halbjahr ist der Markt um 25 Prozent eingebrochen. „Ich habe ein Minus von 15 bis 17 Prozent erwartet, in Wahrheit waren es 25 Prozent“, sagte Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), die gemeinsam mit der Messe Berlin die Ifa veranstaltet. Allerdings erwartet Kamp für das zweite Halbjahr einen zweistelligen Zuwachs im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2012. „In Summe werden wir dann ein leicht negatives Ergebnis haben“, sagte Kamp dem Tagesspiegel.
Die Ifa soll dem Markt neue Impulse geben
Wichtige Impulse erwartet er von der Ifa. Die Funkausstellung findet in diesem Jahr vom 6. bis 11. September auf dem Messegelände unterm Berliner Funkturm statt. Dort sollen „smarte“ Fernseher im Zentrum stehen. Zudem wird auf der Ifa eine neue TV-Generation vorgestellt: Ultra-High-Definition-Fernseher, die noch deutlich schärfere Bilder liefern als HD-Geräte.
Den Markteinbruch in den ersten sechs Monaten erklärt Kamp damit, dass in der Vorjahresperiode mit knapp fünf Millionen Geräten außergewöhnlich viele Fernseher verkauft wurden. Für die hohe Nachfrage sorgten die Fußball-Europameisterschaft, die Olympischen Sommerspiele aber auch die Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens. In diesem Jahr fehlen die sportlichen Großereignisse. Daher setzt die Branche nun auf andere Themen: Zum ersten Mal in der 40-jährigen Geschichte der gfu starten Handel und Industrie eine gemeinsame Kampagne „smarter Fernsehen“. Smart sind solche Fernseher, die mit dem Internet verbunden sind. Dies ermöglicht Dienste wie Video auf Abruf, Youtube, Telefonieren über das Internet (Skype), die Nutzung von Apps oder sozialen Netzwerken auf dem Bildschirm. In jedem dritten Haushalt (knapp 14 Millionen) in Deutschland steht zwar bereits so ein Smart-TV, doch nur 58 Prozent dieser Geräte seien tatsächlich ans Netz angeschlossen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich zurück, ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag der gfu unter 8000 Europäern, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Die Briten sind demnach deutlich anschlussfreudiger mit einer Quote von 86 Prozent, gefolgt von Frankreich mit 79 Prozent.
Ultra-High-Definition ist noch detaillierter als HD
Zudem werden fast alle Hersteller auf der Ifa Fernseher mit Ultra-High-Definition (UHD) präsentieren, die man dann ab Herbst auch kaufen kann. UHD sei die höchstmögliche Auflösung bei Fernsehern und biete eine viermal detailliertere Darstellung als Full-HD, wirbt Marktführer Samsung. Was die superscharfen Geräte kosten sollen, verrät der koreanische Hersteller noch nicht. Auskunftsfreudiger ist der chinesische Konkurrent Hisense, der die Geräte ab 2000 Euro (127 Zentimeter Bildschirmdiagonale) anbieten will. Man kann aber auch 15 000 Euro für ein Gerät mit 203 Zentimeter Diagonale investieren.
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