Trumps Exportbann wirkt: Huaweis neues Smartphone erstmals ohne Google-Apps
Ob Karten, Gmail, Youtube - das nächste Smartphone von Huawei wird keine Google-Apps mehr haben. Grund ist eine Blockader der USA.
Huawei wird sein neues Top-Smartphone am 19. September in München vorstellen. Es wird wegen der US-Blockade ohne vorinstallierte Google-Apps erscheinen, wie Google jetzt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bestätigte. Das ist schlecht für die Verkaufschancen in Europa.
Die US-Regierung hatte Huawei Mitte Mai unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken auf eine schwarze Liste gesetzt. Damit dürfen amerikanische Unternehmen - auch Google und Chip-Zulieferer - nur mit spezieller Erlaubnis Geschäfte mit Huawei machen.
Die Blockade wurde zwar ausgesetzt - aktuell bis Mitte November. Google darf aber nur bereits im Markt eingeführte Modelle weiter mit Updates versorgen - das Mate 30 gilt als neues Gerät gelten, für das der Aufschub der Blockade nicht gilt.
Zu den Google-Apps gehört neben Karten, Gmail und Youtube auch die Download-Plattform Play Store, über die die Geräte mit Apps versorgt werden. Huawei hat bereits eine eigene App-Plattform, aber in Europa greifen die meisten Nutzer auf Google-Dienste zurück.
Chinesische Smartphone-Nutzer müssen schon seit sieben Jahren auf die Apps von Google verzichten, weil die chinesische Regierung deren Verwendung verbietet. Für Kunden jenseits von China wird es das erste Mal sein, dass Google.Dienste fehlen.
Damit zeigt der von Donald Trump verhängte Exportbann gegen den chinesischen Smartphone-Hersteller das erste Mal deutlich Wirkung. Der amerikanische Präsident untersagt amerikanischen Unternehmen, Geschäftsbeziehungen mit den Chinesen zu unterhalten, weil er dem Konzern aus Shenzhen Spionage vorwirft. (dpa)