5G-Standard in Deutschland: Huawei darf sich offenbar an Mobilfunk-Ausbau beteiligen
Trotz Sicherheitsbedenken: Die Bundesregierung hat laut "Handelsblatt" beschlossen, dass Huawei-Produkte beim Bau des 5G-Mobilfunknetzes genutzt werden dürfen.
Die Bundesregierung will den chinesischen Konzern Huawei als Ausrüster beim Mobilfunkausbau auf den 5G-Standard zulassen. Das sei das Ergebnis einer Absprache des Kanzleramts mit den Ministerien für Äußeres, Inneres, Wirtschaft, Finanzen und Infrastruktur, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise.
Die Beteiligung von Huawei an dem 5G-Ausbau ist umstritten. China könnte so die Spionage im deutschen Mobilfunknetz erleichtert werden, befürchten Sicherheitsexperten. Schließlich haben chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Technologie-Unternehmen in ihrem Land. Diese Bedenken seien auch in der Beratung der deutschen Ministerien zur Sprache gekommen, berichtete das "Handelsblatt". Das Außenministerium hätte aber davor gewarnt, das die Handelsbeziehungen zu China belastet werden könnten. Huawei ist weltweit einer der innovativsten Netzwerkausrüster. Auch wegen dieser Technologieführerschaft habe die Regierung Bedenken gehabt, den Konzern auszuschließen.
Im März sollen die Frequenzen für das 5G-Mobilfunknetz versteigert werden. Noch davor solle ein strenges Zertifizierungssystem für den Ausbau beschlossen werden, berichtete das "Handelsblatt". So solle sichergestellt werden, dass trotz der Beteiligung von Huawei das Netz sicher vor Spionage sei.
Kanzlerin Angela Merkel hätte sich laut "Handelsblatt" dafür eingesetzt, Huawei nicht auszuschließen. Man müsse mit der Regierung in Peking darüber sprechen, „dass eben nicht die Firma einfach die Daten an den Staat abgibt, die verwendet werden, sondern dass man da Sicherheiten bekommt“, sagte Merkel. (Tsp)