Hauptstadt-Tourismus: Hotelpreise in Berlin ziehen an
Die Hauptstadt ist beliebt, die Übernachtungszahlen steigen beständig. Mit durchschnittlich 90 Euro ist die Hauptstadt eine der günstigsten Metropolen Europas. An den niedrigen Bettenpreisen könnte sich aber bald etwas ändern.
Noch im Laufe dieses Jahres könnten die durchschnittlichen Preise von Hotelzimmern in Berlin die Marke von 90 Euro knacken. Das glaubt jedenfalls der Chef des Deutsche Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Berlin, Thomas Lengfelder. Eine Studie über die europäischen Hotelmärkte von der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PwC) erwartet einen entsprechenden Anstieg für das kommende Jahr. Doch trotz des Preisanstieges bleiben die Berliner Hotels im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen günstig.
„Berlin ist beliebt, gerade auch als Standort mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis für Kongresse und Meetings“, sagte Thomas Kieper, PwC-Standortpartner Berlin. Was gut für Touristen und Berlin-Besucher ist, verhält sich aus Sicht der Branche so: „Rein wirtschaftlich sind die Zimmerpreise viel zu günstig. Viele Häuser kämpfen am Existenzminimum“, so Dehoga-Berlin-Chef Lengfelder. Denn trotz der stark steigenden Zahl der Berlin-Besucher liegt der Preis der Hotelzimmer heute niedriger als vor fünf Jahren (2008: 93,85 Euro je Zimmer).
Problem "City Tax"
Verschärft wird die wirtschaftliche Not mancher Hotelbetreiber durch die „City- Tax“: Denn die vom Senat verfügte fünfprozentige Übernachtungssteuer können die Hotelbetreiber nicht auf den Zimmerpreis aufschlagen – dafür ist die Konkurrenz zu groß. Deshalb will die Dehoga nun einen Musterprozess gegen die Steuer führen.
Mit den günstigen Zimmerpreisen liegt Berlin im Vergleich zu anderen internationalen Metropolen auf Platz 15 des PwC- Rankings, auf Augenhöhe mit Dublin und Lissabon. Richtig teuer sind Hotelzimmer in Genf mit durchschnittlich 232 Euro pro Nacht. Deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen Besucher auch bei Hotelbuchungen in anderen europäischen Metropolen, mit denen Berlin gerne verglichen wird: in London kostet das Zimmer im Durchschnitt 159 Euro, in Paris 150 Euro, in Rom 142 Euro. Auch gut ein Drittel teurer als Berlin sind Hotels in Frankfurt am Main (120 Euro).
Steigende Übernachtungszahlen
Schuld an den im Vergleich geringen durchschnittlichen Zimmerpreisen in Berlin ist nicht der anhaltend kräftige Neubau, denn mit einer Auslastung der Hotels von gut 72 Prozent liegt die Stadt an sechster Stelle im europäischen Vergleich der Metropolen – und noch deutlich vor Frankfurt. Und trotz der günstigen Preise wird weiter kräftig gebaut: Allein in diesem Jahr sind Neubauten mit einer Gesamtzahl von rund 8200 Zimmer geplant oder schon in Bau, darunter das „Hotel Barcelona“ nahe Alexanderplatz mit 478 Zimmern, das „Titanic“ an der Chausseestraße (388 Zimmer) sowie das Steigenberger am Hauptbahnhof (339 Zimmer). Mit den Neubauten reagieren Investoren auf die steigenden Übernachtungszahlen: Im Jahr 2016 werden das voraussichtlich 30 Millionen sein, zurzeit sind es 26,9 Millionen.
Ralf Schönball
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