Internationale Grüne Woche: Höhere Preise für mehr Tierschutz
Zur "Internationalen Grünen Woche" in Berlin fordern die Verbraucherzentralen beim Fleisch einheitliche Kennzeichnungen und verbindliche Kontrollen.
Die Verbraucherzentralen fordern eine einheitliche Kennzeichnung, um den Kauf von Fleisch und Wurst aus besonders tiergerechter Haltung zu erleichtern. Knapp zwei Drittel der Bundesbürger wären bereit, für verlässlich höhere Standards mehr zu bezahlen, wie eine zur Agrarmesse Grüne Woche vorgestellte Umfrage für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ergab.
„Tierschutz darf kein leeres Versprechen sein“, sagte vzbv-Chef Klaus Müller am Mittwoch in Berlin. Nötig seien Kontrollen und auch ein verbindliches nationales Tierschutz-Logo. Bisherige Kennzeichen seien zu unbekannt.
Acht Euro pro Kilo Schnitzel
Laut Umfrage wären Verbraucher etwa bereit, für 500 Gramm Schnitzel mit einem Tierschutzlabel im Schnitt 4,15 Euro zu bezahlen - statt 2,99 Euro für herkömmlich produziertes Fleisch. Trotz prinzipiell vorhandener Zahlungsbereitschaft sei die tatsächliche Nachfrage aber bisher noch gering, erläuterte der vzbv. Ein Grund seien vermutlich fehlende Informationen über Produkte mit höheren Tierwohlstandards.
So wussten 45 Prozent der Befragten nicht, woran sie Fleisch aus besonders artgerechter Haltung erkennen können.
Aktionspreise wenig attraktiv
Müller forderte den Einzelhandel auf, weniger auf immer neue Sonderangebote bei Fleisch zu setzen. Fast jeder dritte Verbraucher sei der Umfrage zufolge stark an Qualität und Tierschutz orientiert und wechsle kaum wegen Aktionspreisen den Supermarkt. (dam, dpa)