Krimineller Internetmarktplatz: FBI schließt "Silk Road"
Drogenhändler, Fälscher, Auftragsmörder - ihnen allen soll "Dread Pirate Roberts" mit seiner "Silk Road" eine Plattform im Internet geboten haben. Der Kurs der virtuellen Währung Bitcoin stürzte nach seiner Festnahme ab.
Die US-Bundespolizei hat den Internet-Drogenhandelsplatz "Silk Road" geschlossen. Den mutmaßlichen Betreiber nahm das FBI fest.
Der 29-jährige Chemieingenieur sei am Dienstag in San Francisco verhaftet worden, teilten die Ermittler mit. Ihm werden nun Verschwörung zum Drogenhandel, zum Internet-Betrug und zur Geldwäsche vorgeworfen.
"Silk Road ist heute der am weitesten entwickelte und umfassendste Handelsplatz für Kriminelle im Internet", sagte FBI-Ermittler Christopher Tarbell. Mehrere Tausend Drogenhändler hätten die Seite genutzt, um Hunderte Kilogramm illegaler Drogen zu verkaufen.
Zudem biete "Silk Road", also "Seidenstraße", Lernmaterial, wie Geldautomaten geknackt werden können, hieß es weiter. Besucher fänden Adressen für Verbindungen am Schwarzmarkt, könnten Fälscher und Auftragsmörder anheuern. Mehr als 900.000 Nutzer handelten auf der Seite mit Drogen und bezahlten diese mit Bitcoins, einer virtuellen Währung.
Das FBI stellte Bitcoins im Wert von 3,6 Millionen Dollar sicher. In jüngsten Medienberichten über die zunehmende Beliebtheit der virtuellen Währung wurde immer wieder "Silk Road" als ein Beispiel für die dunkle Seite des Internet-Handels genannt.
Der Anwalt des Festgenommenen, der im Internet als "Dread Pirate Roberts" bekannt war, lehnte eine Stellungnahme ab. Nach der Festnahme verloren Bitcoins an Wert. Die Währung notierte nach Angaben des Internet-Händlers Mt.Gox zeitweise bei 110 Dollar - am Vortag waren es noch mehr als 140 Dollar. (rtr)