1,5 Millionen E-Mail-Kontakte hochgeladen: Facebook gibt nächste Datenpanne zu
Das Unternehmen bestätigt, in den vergangenen Jahren ungefragt die E-Mail-Kontakte von 1,5 Millionen Nutzern hochgeladen zu haben. Der Fehler sei behoben.
Facebook hat die nächste Datenschutz-Panne entdeckt: Das Online-Netzwerk lud in den vergangenen drei Jahren ohne Erlaubnis die Daten der Kontakte von bis zu 1,5 Millionen neuen Nutzern hoch. Der Fehler sei nach einer Änderung am Anmelde-Verfahren im vergangenen Monat entdeckt worden, wie Facebook am Donnerstag bestätigte.
Die Daten seien mit niemandem geteilt worden und würden gelöscht. Der Fehler sei behoben und betroffene Nutzer würden informiert. Über den neuen Fehler hatte zunächst das Finanznachrichten-Portal „Business Insider“ berichtet, das zur Axel-Springer-Gruppe gehört.
Die Kontaktdaten wurden in einigen Fällen bei der Bestätigung der E-Mail-Adresse eines neuen Nutzers durch Eingabe des Passworts des Mail-Accounts hochgeladen. Facebook besaß damit die Möglichkeit, die E-Mail-Adresse des neuen Mitglieds zu bestätigen. Dieses Verfahren wurde von Facebook nach Kritik von Datenschützern wieder abgeschafft.
Ein Facebook-Sprecher sagte „Business Insider“, man habe vor Mai 2016 den Anwendern angeboten, zusammen mit der Verifizierung auch freiwillig die Kontakte aus dem E-Mail-Konto hochzuladen. Somit konnte der US-Konzern den Nutzern etwa neue Freunde empfehlen. Es blieb unklar, ob Facebook die Daten auch für gezielte Werbung nutzte. Die Funktion sei dann wieder abgeschafft worden.
Der Texthinweis auf die Funktion sei tatsächlich gelöscht worden. Allerdings sei die zugrundeliegende Funktionalität nicht entfernt worden, erklärte der Sprecher. Facebook habe nicht auf die E-Mail-Inhalte der Anwender zugegriffen. Wie viele Kontaktdaten ohne einen entsprechenden Hinweis bei Facebook gelandet sind, kann nur geschätzt werden. Es können je nach Größe der jeweiligen Adressbücher mehrere hundert Millionen Datensätze sein.
Facebook waren in den vergangenen Jahren mehrere Datenschutz-Pannen unterlaufen. Unter anderem hatten mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise ungewollt mit der ganzen Welt geteilt statt nur mit Freunden. (dpa)
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