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Die Anlandestelle der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 im vorpommerschen Lubmin (Archivbild).
© Stefan Sauer/dpa

Umstrittene Pipeline mit Gas befüllt: Erste Röhre von Nord Stream 2 ist betriebsbereit

Einen Monat nach der Fertigstellung ist der erste Strang der Ostseepipeline für den Transport von Gas eingerichtet. Komplett einsatzbereit ist sie noch nicht.

Der erste Strang der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben der Betreiber betriebsbereit. Die Befüllung mit Gas sei abgeschlossen, teilte die Nord Stream 2 AG in Zug in der Schweiz mit.

Den Angaben zufolge wurde die erste Röhre mit etwa 177 Millionen Kubikmeter sogenanntem technischem Gas befüllt. Dies gewährleiste einen Druck von etwa 103 bar in der Pipeline und reiche aus, „den Gastransport zu einem späteren Zeitpunkt zu starten“. Ein Datum nannte die Nord Stream 2 AG zunächst nicht.

Für den zweiten Strang laufen den Angaben zufolge die technischen Vorbereitungen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollten Einzelheiten mitgeteilt werden, hieß es. Die Leitung ist zwar fertiggestellt, die Betriebsgenehmigung der deutschen Behörden steht aber aus.

Die Pipeline war am 10. September fertiggestellt worden. Ziel ist es laut der Betreiberfirma, die 100-prozentige Tochter des russischen Gasriesen Gazprom ist, die Leitung noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen zu können.

Jährliches Transportvolumen von 55 Milliarden Kubikmetern

Durch die 1230 Kilometer lange Pipeline von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern, die zwei Stränge hat, sollen jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert werden. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Millionen Haushalte versorgt werden.

Russland macht Druck, dass Nord Stream 2 schnell in Betrieb geht und verweist dabei auf die hohen Preise für Erdgas. Russlands Präsident Wladimir Putin meinte in der vergangenen Woche in Moskau, die Lieferungen über diesen Weg würden zu einer Entspannung auf dem aufgeheizten Gasmarkt führen.

Kritiker sehen die Gefahr, Russland könne die Pipeline für geopolitische Zwecke missbrauchen, weil es sich so unabhängiger von der Ukraine als wichtiges Transitland mache. (dpa, AFP)

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