Global Solutions: Eine menschliche Arbeitswelt schaffen
Die Arbeitswelt der Zukunft könnte eine gute werden - wenn die Menschen dafür jetzt vernünftig ausgebildet, mitgenommen und abgesichert werden.
Die Digitalisierung dürfe nicht dazu führen, dass die Top-Ausgebildeten von ihr profitieren, während die Niedrigqualifizierten noch prekärer und perspektivloser leben als heute schon, mahnte Heino von Meyer, Leiter des Berliner OECD–Büros, beim Global Solutions Summit am Montag in Berlin. Da es in Deutschland mittlerweile mehr als eine Million Clickworker gibt, die über Plattformen im Internet freiberuflich Aufträge von Unternehmen annehmen, bereitet ihm Sorge. „Sie brauchen eine soziale Absicherung“, sagte er.
Der Oxford-Ökonom Carl Benedikt Frey wurde 2013 für eine Studie berühmt, in der er mit seinem Kollegen Michael Osborne die Prognose aufstellte, dass fast die Hälfte der Jobs in den USA durch die Automatisierung bedroht seien. Wie ernstzunehmend die Sorge der Menschen vor dem Jobverlust bereits sei, zeige sich „in den Wahlen extremer Parteien“. Immerhin ist die Arbeit nicht nur ein großer Bereich im Leben, sondern auch Teil der Identität. Deswegen solle die Politik diese Ängste endlich ernst nehmen.
Aus Sicht der Experten ist es außerdem enorm wichtig, dass Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene die IT-Fähigkeiten vernünftig beigebracht bekommen, die sie brauchen werden. Vor allem Frauen, die in MINT-Berufen nach wie vor sehr unterrepräsentiert seien.
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