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Viele Bäume sind krank. Große Flächen müssen wieder bewaldet werden.
© Imago Images/Jannis Große

277.000 Hektar stark betroffen: Dürre, Stürme und Borkenkäfer haben Wäldern massiv geschadet

Deutschland zählt zu den waldreichsten Ländern Europas – doch es gibt große Probleme, wie ein Bericht der Bundesregierung zeigt.

Die Wälder in Deutschland sind wegen starker Stürme sowie der extremen Dürre zwischen 2017 und 2020 massiv geschädigt. Geschätzt gibt es auf einer Fläche von insgesamt 277.000 Hektar derart starke Schäden, dass sie wieder bewaldet werden muss, wie aus dem am Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Waldbericht 2021 hervorgeht. Das ist etwas mehr als die Fläche des Saarlands. Der Waldbericht der Bundesregierung wurde zuletzt 2017 vorgestellt.

Dem Bericht zufolge hat die dreijährige Trockenperiode in vielen Regionen dazu geführt, dass tiefere Bodenschichten unterhalb von einem Meter ausgetrocknet sind und der Grundwasserspiegel gesunken ist. Oftmals seien die Blätter der Bäume vorzeitig abgefallen. Vor allem bei Fichten sei ein verstärktes Absterben beobachtet worden. Neben Trockenheit und Hitze sei daran der Massenbefall durch Borkenkäfer schuld.

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Deutschland ist dem Bundesforstministerium zufolge eines der waldreichsten Länder Europas. Auf rund 32 Prozent der Fläche in Deutschland stehen Wälder. Etwas mehr als der Hälfte der Waldfläche ist mit Nadelbäumen bewachsen, auf 45 Prozent stehen Laubbäume – vor allem Buchen und Eichen. Mischwälder sind auf 76 Prozent der Flächen zu finden. Knapp ein Viertel des Waldes ist älter als 100 Jahre. Der Waldbericht der Bundesregierung wird im Abstand von mehreren Jahren vorgestellt – zuletzt 2017.

Andreas Marx, Leiter des Deutschen Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass die Situation sich auch in diesem Jahr nur oberflächlich betrachtet verbessert habe: „Für die Landwirtschaft ist 2021 kein ausgeprägtes Dürrejahr. Für die Forstwirtschaft sieht das anders aus.“ In den oberen Bodenschichten sei zwar genügend Wasser vorhanden. „Aber ab 1,50 Meter Tiefe sind die Böden vielerorts immer noch knochentrocken.“

Die Bundesregierung hat dem Bericht zufolge seit Herbst 2017 anderthalb Milliarden Euro für die Bewältigung von Waldschäden bereitgestellt. Bundesforstministerin Julia Klöckner (CDU) sagte, die Politik werde damit „unserer Verantwortung für unsere grüne Lunge gerecht“, erklärte sie. Das „beispiellose Hilfspaket“ helfe Waldbesitzern effektiv, unkompliziert und schnell dabei, widerstandsfähige Mischwälder zu pflanzen.

Nach der Verabschiedung des Berichts durch das Kabinett warf die FDP der Bundesregierung vor, zu „zögerlich“ auf die Waldkrise reagiert zu haben. „Hilfen von der Bundesregierung kamen nicht nur viel zu spät an, sondern wurden auch nach dem Gießkannenprinzip verteilt“, erklärte Karlheinz Busen, der forstpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag. (epd, AFP)

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