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Frauen in Führungspositionen kommen laut einer Studie nur schwer voran.
© dpa

Studie zu Gleichstellung in Konzernen: Drei von vier Vorständen sind nur mit Männern besetzt

In den Vorstandsgremien deutscher Unternehmen sitzen inzwischen mehr Frauen. Die Zahl der Topmanagerinnen aber steigt nur langsam. Ganz nach oben schaffen es die wenigsten.

Die Vorstände deutscher Konzerne werden weiblicher, sind einer Studie zufolge aber weiterhin eine Männerdomäne. Zwar stieg der Anteil der Managerinnen in den Führungsetagen von 160 börsennotierten Unternehmen im ersten Halbjahr. Allerdings sind 75 Prozent der Vorstandsgremien ausschließlich männlich besetzt, wie aus der Untersuchung des Beratungsunternehmens EY hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach arbeiteten in den Unternehmen aus dem Dax, MDax, SDax und TecDax zum 1. Juli insgesamt 47 weibliche Vorstände und damit vier mehr als vor einem halben Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr waren es sieben mehr.

Der Frauenanteil lag damit bei 6,9 Prozent - vor einem halben Jahr waren es 6,4 Prozent. Wenn die Zahl der Topmanagerinnen weiter so langsam steige wie im ersten Halbjahr, werde es bis zum Jahr 2040 dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt sei, hieß es in der Studie. Zwar arbeiteten viele deutsche Großkonzerne seit geraumer Zeit durchaus erfolgreich daran, Frauen bessere Aufstiegschancen zu ermöglichen, erläuterte EY-Partnerin Ulrike Hasbargen. Das gelinge aber nicht von heute auf morgen. „Es braucht Zeit, bis echte Erfolge sichtbar werden.“ Vergleichsweise viele Frauen gibt es in der Führungsetage der obersten deutschen Börsenliga.

Bei 19 der 30 Dax-Unternehmen sitzt mittlerweile mindestens eine Managerin im Vorstand. In den vergangenen drei Jahren habe sich die Zahl der weiblichen Vorstandsmitglieder von 12 auf 25 mehr als verdoppelt, der Frauenanteil liege inzwischen bei 12,6 Prozent. In der zweiten Börsenliga sank die Zahl der Managerinnen in den Vorstandsgremien dagegen seit Anfang des Jahres von neun auf acht, der Anteil ging von 4,3 auf 3,8 Prozent zurück. Wenig besser sieht es bei Unternehmen im TecDax und SDax aus mit einem Anteil von 4,9 beziehungsweise 5,4 Prozent. Ganz an die Spitze schaffen es in Deutschland die wenigsten Frauen. 

Gerade einmal drei weibliche Vorstandschefs gab es in den 160 börsennotierten Konzernen Ende des ersten Halbjahres - zwei in einem TecDax-Unternehmen und eine bei einer SDax-Firma. Deutlich höher ist der Frauenanteil in Aufsichtsräten. Bei den Dax-Konzernen lag er zur Jahresmitte den Angaben zufolge bei 30,2 Prozent. Seit Anfang 2016 gilt für neu zu besetzende Posten in den Kontrollgremien börsennotierter und voll mitbestimmungspflichtiger Unternehmen eine Quote von 30 Prozent. „Was für Aufsichtsräte gilt, das gilt auch für Vorstände: Es gibt genügend Frauen, die das können“, argumentierte Hasbargen. (dpa)

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