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Auch Rossmann will das Logo einführen.
© Angelika Warmuth/dpa

Drogeriemärkte: dm und Rossmann führen Recycling-Logo für Plastik ein

Ab Juni sollen in Drogeriemärkten Produkte mit wenig Verpackung gekennzeichnet sein. An der Initiative sind auch die großen Hersteller beteiligt.

Die Drogeriemarktketten DM und Rossmann wollen ein Recycling-Logo für Plastik einführen. Beteiligt sind auch Hersteller wie Henkel und Beiersdorf, sagte dm-Manager Sebastian Beyer der "Süddeutschen Zeitung". In den Regalen aller dm-Märkte soll von Juni an gekennzeichnet werden, welche Produkte mit wenig Verpackung auskommen.

Jedes einzelne Produkt soll zudem mit dem Hinweis versehen werden, wie die Kunden es richtig entsorgen. "Nach Möglichkeit" sollten zudem alle bei dm erhältlichen Produkte mit Hinweisen versehen sein, wie hoch der Rezyklat-Anteil der Verpackung ist, sagte Bayer weiter. Rezyklat ist bei Plastik der wiederverwendete Kunststoff.

dm hatte im vergangenen Herbst das "Rezyklat-Forum" gegründet, dem mittlerweile 25 Unternehmen angehören, wie die Zeitung berichtete. Darunter sind Hersteller wie Beiersdorf, Henkel und Procter & Gamble, Entsorger wie Interseroh und auch der dm-Konkurrent Rossmann.

"Das Rezyklat-Forum bringt Händler und Hersteller an einen Tisch", sagte Rossmann-Chef Raoul Roßmann der Zeitung. "Gemeinsam haben wir die Schlagkraft, das Bewusstsein in der Gesellschaft für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schärfen – das fängt bei der Mülltrennung an und geht bis zur Gestaltung von wiederverwertbaren Verpackungen."

Bislang ist die Wiederverwendung von Plastik auch in Deutschland nicht die Regel. Laut Zahlen des Umweltbundesamts landete 2017 mehr als die Hälfte des gesammelten Plastikmülls in Verbrennungsanlagen. Das ist in der Regel günstiger, als den Müll aufwändig zu sortieren und aufzubereiten.

Initiativen auch von anderen Supermarktketten

Neben dem Forum starten auch andere Händler eigene Aktionen gegen Plastikverschwendung. So geben etwa die Supermärkte Edeka und Aldi auf den Packungen ihrer Eigenmarken Tipps zur richtigen Entsorgung. Konkurrenten wie Rewe, Lidl und Kaufland haben angekündigt, den Anteil unverpackter Lebensmittel am Sortiment zu erhöhen. So soll beispielsweise bei Salatgurken auf die Plastikhülle verzichtet werden.

Real will die Plastiktüten für Obst und Gemüse abschaffen. Konsumgüterhersteller wie Unilever und Nestlé wollen ihre Verpackungen zu 100 Prozent recyclingfähig oder wiederverwendbar gestalten.

Das Bundesumweltministerium begrüßt solche Unternehmensinitiativen. "Es braucht aber beides: Freiwillige Maßnahmen und gesetzliche Regelungen", sagte eine Ministeriumssprecherin. Sie verwies auf ein Treffen von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit Supermarktketten, Lebensmittelkonzernen und Umwelt- sowie Verbraucherverbänden beim Plastik-Gipfel. Dabei seien eine Reihe von Vereinbarungen zur Plastikvermeidung getroffen worden. Schulze schloss aber auch weitere gesetzliche Regelungen nicht aus.

Unternehmen fordern beispielsweise Anpassungen bei den Hygienevorschriften für Lebensmittelverpackungen sowie konkrete Regelungen, welche Rezyklate für welche Produkte von Lebensmitteln bishin zu Putzmitteln verwendet werden dürfen. Erst dann komme die Kreislaufwirtschaft wirklich in Schwung. (AFP)

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