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Die Deutsche Bank kauft derzeit Anleihen zurück.
© dpa

Deutsche Bank: Die Deutsche Bank gewinnt Vertrauen zurück

Investoren bieten dem Institut deutlich weniger Anleihen zum Rückkauf an als erwartet. Der Aktienkurs des Unternehmens steigt.

Nachdem sich der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie seit dem Tief vom 9. Februar mit nur noch 13,23 Euro deutlich um rund 17 Prozent auf 15,50 erholt hat, sieht das Institut jetzt auch aus einem anderen Grund wieder leicht steigendes Vertrauen bei den Investoren. Vor zwei Wochen hatte der Vorstand angeboten, fünf ausstehende Anleihen im Volumen von bis zu drei Milliarden Euro zurückzukaufen. Jetzt hat die Bank die Geschäfte abgeschlossen und Anleihen im Volumen von 1,27 Milliarden Euro zurückgekauft. „Die relativ geringe Annahme des Kaufangebots zeigt, dass sich die Stimmung im Markt verbessert hat und es Anleger bevorzugen, weiter in den Deutsche-Bank-Anleihen investiert zu bleiben“, sagte ein Sprecher der Bank am Dienstag.

Investoren hatten Anleihen für 1,75 Milliarden Euro angeboten

Insgesamt hatten Investoren Anleihen für 1,75 Milliarden Euro angeboten. Wegen der geforderten, in den Augen der Bank nicht angemessenen Konditionen nahm sie Offerten im Volumen von knapp einer halben Milliarde Euro aber nicht an. Finanzchef Marcus Schenck hatte den Rückkauf der Papiere damit begründet, dass die Bank den Investoren in einem schwierigen Markt Liquidität zur Verfügung stellen wolle. Positiver Nebeneffekt: Das Institut kann einen Gewinn einstreichen, indem es die Papiere unter dem Ausgabepreis zurückkauft. Der Ergebnisbeitrag liegt im ersten Quartal nach Konzernangaben bei rund 40 Millionen Euro. Zudem spart die Bank die jährlich fälligen Zinsen auf diese Anleihen, die noch vier bis neun Jahre bis zur Fälligkeit laufen. Die Zinssätze liegen zwischen 1,15 Prozent und 2,375 Prozent. Dass die Nachfrage eher gering ausfiel, dürfte in Frankfurt am Main für Überraschung gesorgt haben. Denn Insidern zufolge hielt sich die Bank sogar eine Ausweitung des Rückkauf-Programms offen. Liquidität ist genug da: Die Bank bezifferte ihre entsprechenden Reserven per Ende 2015 auf rund 215 Milliarden Euro.

Bei dem Geldhaus läuft noch ein weiteres Rückkauf-Programm

Aktuell läuft noch ein weiteres Rückkauf-Programm der Deutschen Bank über eigene auf US-Dollar lautende Anleihen. Hier geht es um zwei Milliarden Dollar. Das Angebot gilt noch bis 11. März. Auch wenn sich der Aktienkurs in den letzten Tagen deutlich erhöht hat, liegt das Papier seit Jahresanfang immer noch mit mehr als 30 Prozent im Minus und ist damit der schlechteste Wert unter den 30 im Deutschen Aktienindex notierten Aktien. Hintergrund ist der Rekord-Verlust der Deutschen Bank von 6,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und die Unklarheit, ob dem Co-Vorstandschef John Cryan, der die Bank nach dem Ausscheiden von Jürgen Fitschen ab Ende Mai alleine führt, die Wende gelingt und wie viele Milliarden die Deutsche Bank noch für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten aufwenden muss. Allein seit 2013 waren dafür fast 13 Milliarden Euro fällig. mit rtr

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