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Gratis unterwegs. Das Angebot der Bahn gilt für Fahrten von Berlin in Richtung Hamburg und zurück und ist auf die nächsten drei Wochen beschränkt.
© Sven Hoppe/dpa

Regio-Tickets Berlin-Hamburg: Die Bahn verschenkt 1200 Fahrscheine

Reisenden zwischen Berlin und Hamburg bietet die Bahn 1200 Gratis-Zugtickets an. Sie verkauft es als "nette Aktion" - tatsächlich ist es der Versuch, gegen die Fernbuskonkurrenz anzukämpfen.

Im Konkurrenzkampf mit den Fernbussen verschenkt die Deutsche Bahn ab Freitag insgesamt 1200 Zugtickets. Die Gratisaktion gilt für die Regio-Verbindung zwischen Berlin und Hamburg und soll das Angebot auf der Strecke bekannter machen, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag in Berlin mitteilte. Berlin-Hamburg ist auch eine der beliebtesten Strecken der Fernbusse, gegen die der Konzern zum Gegenangriff bläst.
Bahn-Reisende können sich von Freitag bis Sonntag im Internet unter bahn.de/berlin-hamburg für IRE-Zugverbindungen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag anmelden. An diesen Tagen sei "noch ein bisschen Luft im Zug", sagte ein Bahn-Sprecher. Das Angebot gilt für Fahrten in Richtung Hamburg und zurück und ist auf die nächsten drei Wochen beschränkt. Pro Person werden maximal zwei Gratistickets verschenkt.
Nach Angaben des Sprechers ist das Angebot nicht auf den Konkurrenzkampf mit den Fernbussen zurückzuführen. Es handele sich um eine "nette Aktion", mit der Kunden den seit einem Jahr zwischen Hamburg und Berlin fahrenden IRE testen könnten. Als Ausflugsziel sei beispielsweise die Lüneburger Heide erreichbar.

Täglich vier Verbindungen auf der Strecke

Auf der IRE-Verbindung zwischen Berlin und der Hansestadt verkehren seit Mitte Dezember täglich vier Züge. Für die etwas mehr als drei Stunden langen Fahrten gilt ein Festpreis von 19,90 Euro für eine einfache Fahrt und 29,90 Euro für die Hin- und Rückfahrt innerhalb von 15 Tagen. Im deutlich schnelleren ICE kostet eine einfache Fahrt dagegen 78 Euro.
Seit der Öffnung des Fernverkehrs für Busse vor zwei Jahren ist vor allem der Preis für zahlreiche Fernreisende das entscheidende Kriterium bei der Wahl des Verkehrsmittels. Fernbusunternehmen bieten teilweise zu einstelligen Preisen Fahrten zwischen Großstädten an. Die Deutsche Bahn ist zwar auch mit eigenen Fernbuslinien auf der Straße unterwegs, hat die Billigkonkurrenz aber lange Zeit unterschätzt.
In diesem Jahr will der Konzern nun zum Gegenangriff blasen: Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte im Januar angekündigt, noch im Februar eine neue Strategie für die Bus-Flotte und im März ein Konzept für den Fernverkehr vorlegen. "Wir werden mit dem Fernverkehr in die Offensive gehen", sagte er. Im vergangenen Jahr waren der Deutschen Bahn durch die Fernbuskonkurrenz 120 Millionen Euro an Umsatz entgangen. AFP

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