Deutsches Schienennetz: Die Bahn legte seit 1994 mehr als 5400 Kilometer Strecke still
In den vergangenen 25 Jahren hat die Deutschen Bahn rund 16 Prozent ihres Netzes aufgegeben. Der Konzern verweist auf wirtschaftliche Zwänge.
Die Deutsche Bahn hat seit der Bahn-Reform im Jahr 1994 mehr als 5400 Kilometer ihres Streckennetzes stillgelegt. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor, aus der die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Wochenendausgabe zitiert. Demnach sind heute noch gut 33.000 Kilometer in Betrieb, die Bahn gab damit in den vergangenen 25 Jahren rund 16 Prozent ihres Netzes auf.
Ein Bahnsprecher verwies im Gespräch mit der Zeitung auf wirtschaftliche Zwänge. Eine Streckenstilllegung werde nur in Betracht gezogen, wenn es zu wenige Fahrgäste oder Gütertransporte gebe. Außerdem werde das Aus für eine Trasse nur dann vom Eisenbahnbundesamt genehmigt, wenn kein anderer Wettbewerber bereit sei, die Strecke weiter zu betreiben. In dem fraglichen Zeitraum habe der Konzern außerdem mit neuen Schnelltrassen auf mehr als tausend Kilometern auch neue Angebote geschaffen.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock beklagte, dass ländliche Regionen abgehängt würden. Die Deutsche Bahn müsse wieder stärker in ihr Kerngeschäft investieren, nämlich Menschen in Deutschland günstig und verlässlich von A nach B zu transportieren. Entscheidend für die Verkehrswende sei ein breit gefächertes Schienennetz in allen Regionen Deutschlands, sagte Baerbock der Zeitung. (AFP)