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Weniger Export, weniger Autos. Die Warenausfuhren sind im April eingebrochen.
© Carmen Jaspersen/dpa

Folge der Coronavirus-Krise: Deutscher Export bricht um mehr als 30 Prozent ein

Geschlossene Grenzen, Reisebeschränkungen und Störungen der See- und Luftfracht: Die Coronavirus-Krise nimmt für Deutschlands Exporteure historische Ausmaße an.

Der deutsche Export ist im April in Folge der Coronavirus-Krise dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das war der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950.

Verglichen mit März 2020 verringerten sich die Exporte um 24 Prozent. Das Schließen von Grenzen gerade auch im europäischen Binnenmarkt, die weltweite Verhängung von Handels- und Reisebeschränkungen sowie enorme Störungen in der See- und Luftfracht führten zu einem drastischen Rückgang der Ausfuhren.

Exporte nach China nicht so stark beeinträchtigt

Auf der Importseite gingen die deutschen Einfuhren so stark zurück wie zuletzt in der Finanzkrise im Juli 2009. Die Importe lagen den vorläufigen Ergebnissen der Statistiker zufolge um 21,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Im Juli 2009 hatte das Minus hier 23,6 Prozent betragen.

Je nach Handelspartner waren die Exporte unterschiedlich stark beeinträchtigt: Die Ausfuhren nach China gingen im April 2020 vergleichsweise moderat um 12,6 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zurück. Das Coronavirus war zuerst in der Volksrepublik festgestellt worden und hatte dort zeitweise zu drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens geführt.

Im März hatten sich die Pandemie dann in Europa und den Vereinigten Staaten ausgebreitet. Die Exporte in die besonders betroffenen Länder Frankreich (minus 48,3 Prozent), Italien (minus 40,1 Prozent) und Vereinigte Staaten (minus 35,8 Prozent) brachen gegenüber dem Vorjahresmonat ein.

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Hoffnungen auf eine grundlegende Trendwende gibt es derzeit nicht: Sowohl der Deutsche Industrie- und Handelskammertag als auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnen mit einem Rückgang der Exporte im Gesamtjahr um mindestens 15 Prozent. Da das wirtschaftliche Wachstum bei nahezu allen Handelspartnern dramatisch einbreche, werde auch die Nachfrage nach „Made in Germany“ deutlich sinken, erläuterte der BDI.

Nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) könnte der Welthandel in diesem Jahr um 13 bis 32 Prozent zurückgehen, je nach Verlauf der Corona-Pandemie. Schon 2019 hatte der Welthandel mit Waren stagniert, belastet von internationalen Handelskonflikten und der Abkühlung der globalen Konjunktur.

Die gesamte Wirtschaft steht 2020 vor einer tiefen Rezession. Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent voraus und damit den stärksten Einbruch in der Nachkriegszeit. (dpa, AFP, Reuters)

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