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Familie mit Mundschutz in Berlin-Friedenau. Die Art der Sorgen hängt auch vom Alter der Befragten ab.
© Wolfram Steinberg/dpa

Umfrage zu Sorgen während der Corona-Krise: Deutsche fürchten Wirtschaftscrash mehr als das Virus

Die Deutschen und ihre Ängste: Wirtschaft oder Virus? Die persönliche Einschätzung hängt stark vom Alter ab und von der präferierten Partei.

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen fürchtet die finanziellen Folgen der Corona-Krise, weit weniger Menschen haben Angst vor der Erkrankung an sich. Bei den Älteren liegen beide Sorgen gleichauf. Sechs von zehn Deutschen fürchten die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie. Das geht aus einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von Tagesspiegel Background hervor.

Nur 43 Prozent der Befragten gaben hingegen an, dass ihnen eine Ansteckung mit dem Virus „aktuell große Sorgen“ bereite, 23 beziehungsweise 13 Prozent fürchten ein Schwinden des sozialen Zusammenhalts und Vereinsamung. Um die eigene berufliche Zukunft sorgen sich weit weniger Menschen als um die gesamtwirtschaftliche Lage, nämlich nur 17 Prozent. Jeder Fünfte gab an, dass ihn oder sie die aktuellen Reisebeschränkungen umtrieben. An der Umfrage nahmen 4.000 Menschen teil, der Stichprobenfehler lag bei 2,5 Prozent.

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Sorge um die wirtschaftliche Zukunft der Bundesrepublik und der EU ist einer der Haupttreiber für die aktuell lauter werdende Diskussion über ein sukzessives Zurückfahren der wegen der Coronakrise geltenden Einschränkungen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betont derzeit noch, zunächst die Auswirkungen des Lockdowns auf die Infektionsausbreitung auswerten zu wollen, um dann nach Ostern über weitere Schritte beraten zu können.

Derweil kursiert in Regierungskreisen ein Papier, das konkrete Ausstiegswege skizziert, und der Ethikrats-Vorsitzende Peter Dabrock fordert ebenso wie FDP-Chef Christian Lindner und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) eine Diskussion über Wege aus dem Lockdown – während führende Gesundheitsexperten sich gerade in einem Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünschten, „unser Land nach Covid-19 noch wiederzuerkennen“.

Als wahrscheinliches Szenario zeichnet sich derzeit ab, dass im April oder Mai die Schulen und Kitas wieder geöffnet werden, um danach schrittweise zu einer Wiederbelebung des Einzelhandels und des Wirtschaftslebens zu kommen – bei gleichzeitig geltenden strikten Distanzierungsregeln, breiten Testungen und der digitalen Nachvollziehung von Infektionswegen.

Vor allem Jüngere fürchten um den eigenen Job

Die Kinderbetreuung gehört laut Umfrage bei den 30- bis 39-Jährigen zu einer eher nachrangigen Sorge, nämlich für 16 Prozent der Befragten. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Altersgruppen bei der Sorge um die eigene berufliche Zukunft. Hier zeigt sich, dass in gefestigten Karrieren offenbar entspannter auf die Jobsicherheit geschaut wird. So hat jeder Dritte der 18- bis 29-Jährigen Sorgen um den Job, die Quote sinkt in den Altersgruppen kontinuierlich auf 18 Prozent bei den 50- bis 64-Jährigen und auf 3,6 Prozent bei Menschen im Rentenalter.

Umgekehrt stellt es sich bei der Sorge vor einer Ansteckung mit dem Virus dar: Davor sorgen sich 60 Prozent der über 65-Jährigen, aber nur 20 Prozent der Jüngsten. In allen Altersgruppen ist die Sorge um die gesamtwirtschaftliche Lage die größte, einzig bei den Menschen über 65 liegt sie gleichauf mit der Furcht vor einer Erkrankung. Bei allen anderen Sorgen gibt es keine mit dem Alter in Zusammenhang zu bringenden unterschiedlichen Werte.

Die deutlichste Betonung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gibt es bei Anhängern der FDP. Drei Viertel von ihnen haben diesbezüglich die größten Sorgen, während sich nur jeder Dritte vor einer Ansteckung fürchtet. Die wenigsten Sorgen vor einer Ansteckung haben AfD-Sympathisanten (37 Prozent), es folgen Linken-, Grünen- (je 41), SPD- (46) und Unionsanhänger (53). Bei den Sorgen vor wirtschaftlichen Folgen stehen hinter den FDP-Anhängern jene der AfD (63), vor Union, SPD und Grünen (zwischen 56 und 58) und schließlich den Linken (47 Prozent).

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