Umsatzplus im Einzelhandel: Der Internethandel erholt sich wieder
Im letzten Jahr gab es sogar für den unverwüstlichen Versandhandel einen kleinen Nasenstüber, er wuchs weit weniger als erwartet. Doch diese Phase scheint überwunden: Der Jahresbeginn beschert den Einzelhändlern ein gehöriges Plus. Und dazu trug gerade der Versandhandel erheblich bei.
Die Kauflust der Verbraucher hat dem deutschen Einzelhandel zum Jahresbeginn das kräftigste Umsatzplus seit Juni 2010 beschert. Im Januar stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 5,3 Prozent und nominal um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Binnen Monatsfrist hatten die Händler preisbereinigt 2,9 Prozent mehr in den Kassen. Dies ist das größte Wachstum seit Januar 2013. Analysten hatten mit einem Zuwachs um nur 0,4 Prozent gerechnet. Nominal stiegen die Erlöse im Januar um 2,2 Prozent zum Vormonat.
Wachstumstreiber war der Internet- und Versandhandel, der im Januar auf Jahressicht Zuwachsraten von real 14,0 Prozent erzielte. Dabei war der deutsche Online- und Versandhandel ist im vergangenen Jahr nur im Gleichtakt mit dem Einzelhandel gewachsen. Der Umsatz von Waren und Dienstleistungen im Distanzhandel erhöhte sich 2014 um zwei Prozent auf 60 Milliarden Euro, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) am Dienstag in Hamburg mitteilte. Damit liegt das Wachstum deutlich unter dem der Vorjahre und den Prognosen des Verbandes zum Jahresanfang.
„Diese Entwicklung hat uns überrascht“, sagte bevh-Präsident Gero Furchheim. Der Versandhandel wachse nicht mehr unabhängig von konjunkturellen Schwankungen, sondern habe eine Delle im Konsumklima zu verkraften gehabt. Der Anteil des Versandhandels am gesamten Einzelhandel blieb stabil bei 11,1 Prozent.
Der hoffnungsvolle Jahresbeginn und ein genauer Blick auf die Branchendaten lässt die Versandhändler aber hoffen, dass speziell der Handel über das Internet auch in Zukunft noch kräftig zulegt. Denn insgesamt wuchs der Onlinehandel mit Waren im vergangenen Jahr um 7 Prozent. Rund 85 Prozent der Bestellungen kommen bei den Versandhändlern über das Internet; vor einem Jahr waren es noch 81 Prozent. Die klassischen Bestellwege über Telefon oder Postkarte verlieren zunehmend an Bedeutung.
„Angesichts wachsender Zuversicht und steigender Realeinkommen öffnen die deutschen Haushalte endlich ihre Geldbörsen - zumal Sparanreize fehlen“, sagte Christian Schulz, Volkswirt beim Bankhaus Berenberg.
Es deute alles darauf hin, dass der private Konsum auch 2015 ein wesentlicher Treiber des deutschen Wirtschaftswachstums bleibe. (dpa)
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