Das Problem mit den niedrigen Zinsen: Commerzbank-Vorstand drängt Kunden zu Aktienkauf
Auf den Konten der Banken liegen Milliarden, für die es fast keine Zinsen gibt. Die Commerzbank legt ihren Kunden nun den Gang an die Börse nahe - trotz des Risikos.
Dass die Deutschen noch immer so stark rein aufs Sparen fixiert sind, kann Werner Braun nicht verstehen. Der Bereichsvorstand der Commerzbank für den Vertrieb Nord-Ost meint, die Deutschen sollten sich mehr Gedanken darüber machen, wie sie ihr Geld anlegen. „Aus der Nation der Sparer muss eine Nation der Anleger werden“, forderte Braun im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass auch die Commerzbank künftig von ihren Großkunden Strafzinsen verlangt, wenn sie zu große Summen auf ihren Konten liegen haben.
Für Kleinsparer wollen die meisten Institute bislang zwar noch keine Strafzinsen einführen. Doch auch so bekommen die Deutschen für ihr Erspartes auf Giro- oder Tagesgeldkonten kaum noch Zinsen. Berücksichtigt man die steigenden Preise, verlieren Verbraucher real sogar seit einiger Zeit Vermögen. Experten sprechen von der schleichenden Enteignung der Sparer. Braun kritisiert, dass die Deutschen darauf nicht reagieren.
„Wir hatten noch nie so viel Liquidität auf Konten liegen – und das so niedrig oder gar nicht verzinst“, sagt Braun. Er könne daher nicht verstehen, dass die Deutschen ihr Geld noch immer horten – anstatt zumindest einen Teil zum Beispiel in Aktien anzulegen. „Der Dax hat sich seit Ausbruch der Finanzkrise verdoppelt – aber die meisten Deutschen waren nicht dabei“, kritisiert Braun. „Die Deutschen müssen lernen, dass ein bisschen Risikoappetit nicht schadet und dass eine Aktien-Dividende nichts Schlechtes ist.“
Verbraucherschützer sehen das ähnlich. Aktien oder Aktienfonds seien zu Unrecht in Deutschland sehr negativ besetzt, sagt Annabel Oelmann, Finanzexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Allerdings rät sie Anlegern, keine einzelnen Aktien zu kaufen, sondern das Geld lieber in Fonds zu investieren, bei denen das Risiko breiter gestreut ist. „Außerdem sollten Anleger auf die Kosten achten“, sagt Oelmann. Die seien bei passiv gemanagten Fonds niedriger als bei aktiv gemanagten.
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