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Chinas Industrie ist nicht gesund – und erlebt seit Monaten eine Wachstumsschwäche.
© How Hwee Young/dpa

Wachstumsschwäche in China: China zweifelt an eigenen Wachstumszielen

Einst markierten Politologen 7 Prozent Wachstum als das Mindestziel, das China bräuchte, um die eigenen Bevölkerung ruhig zu halten. Nun zweifelt die chinesische Führung selbst daran, dass die eigene Wirtschaft 2015 so stark wachsen wird.

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang zeigt sich skeptisch, ob die heimische Wirtschaft so stark wachsen kann wie geplant. Der für 2015 angepeilte Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von um die sieben Prozent sei angesichts der globalen Konjunkturabkühlung “nicht einfach“ zu erreichen, wurde Li am Samstag auf der Internetseite des Kabinetts zitiert. Anlass zum Optimismus gebe der anhaltend robuste Arbeitsmarkt. Dieser profitiert insbesondere vom Dienstleistungssektor, während die Industrie bereits seit längerem schwächelt. Lis Äußerungen fielen nach Regierungsangaben kürzlich auf einem Treffen mit hochrangigen Vertretern der Provinzen.

Schwächstes Wachstum seit der Finanzkrise 2009

Die Finanzmärkte legen derzeit ein besonderes Augenmerk auf China. Die große Frage ist, ob die dortige Konjunkturabschwächung eher sanft oder abrupt verläuft. Dies dürfte auch beeinflussen, wann die US-Notenbank (Fed) wieder die Zinsen anheben wird. Am Montag werden Zahlen zum chinesischen BIP im abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Experten rechnen mit einem Plus von nur noch 6,8 Prozent. Das wäre der schwächste Anstieg seit der Finanzkrise 2009. Im ersten Halbjahr lag der Zuwachs noch bei sieben Prozent. (Reuters)

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