Chinas Außenhandel geht weiter stark zurück: Keine Lust auf "Made in China"
China exportiert immer weniger. Auch im September geht der Außenhandel stark zurück und auch die Importe fallen.
Chinas Außenhandel ist auch im September wieder stark um 8,8 Prozent eingebrochen. Als Zeichen für die lahmende Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft fielen die Importe sogar um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die staatliche Zollverwaltung am Dienstag in Peking berichtete. Die Ausfuhren gingen im September weiter um 1,1 Prozent zurück. Der Exportrückgang ist zwar langsamer als im Vormonat, zeigt aber anhaltend sinkende globale Nachfrage nach Waren „Made in China“.
Prognose negativ
Seit Jahresanfang sank das chinesische Außenhandelsvolumen um insgesamt 7,9 Prozent auf 17,87 Billionen Yuan (2,48 Billionen Euro) im Vorjahresvergleich. Chinas Handelsüberschuss machte in den ersten neun Monaten mit einem Plus von 82,1 Prozent einen kräftigen Sprung auf 2,61 Billionen Yuan (326 Milliarden Euro). Die Exporte fielen in dem Zeitraum um 1,8 Prozent auf 10,24 Billionen Yuan. Die Einfuhren gingen sogar um 15,1 Prozent auf 7,63 Billionen Yuan zurück - ein Hinweis auf abgebremstes Wachstum und schwächere Nachfrage nach Rohstoffen. Experten gehen davon aus, dass sich Chinas Wachstum im dritten Quartal weiter verlangsamt hat, was auch negative Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft haben wird. Nach sieben Prozent Zuwachs in der ersten Jahreshälfte dürfte Chinas Wirtschaftsleistung im dritten Quartal nach Vorhersagen von Ökonomen nur um 6,8 Prozent zugelegt haben, schrieb das „Wall Street Journal“. Die Regierung strebt ein Wachstum von „rund sieben Prozent“ in diesem Jahr an - so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das Jahresziel gerät nach Einschätzung der Experten aber weiter in Gefahr, da Außenhandel, Industrieproduktion und Anlageinvestitionen im dritten Quartal nicht schnell genug zulegten.
Wachstumszahlen werden nächste Woche präsentiert
Die offiziellen neuen Wachstumszahlen legt das Statistikamt am kommenden Montag vor. Im vergangenen Jahr war China noch um 7,4 Prozent gewachsen. Das Wachstum dürfte im dritten Quartal auch einen Dämpfer bekommen haben, weil viele Fabriken wegen der Leichtathletik-Weltmeisterschaft und den Feiern mit der größten Militärparade in der Geschichte der Volksrepublik am 3. September in Peking wochenlang schließen oder den Betrieb herunterfahren mussten, um die Luftqualität zu verbessern. Experten rechneten aber damit, dass die Infrastrukturinvestitionen in den kommenden Monaten wieder zulegen werden, weil die Regierung die Konjunktur ankurbeln will. (dpa)