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Die Bundesregierung bemängelt die Leistung der Deutschen Bahn und fordert eine grundlegende Reform.
© Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Verkehrspolitik: Bundesregierung fordert raschen Konzernumbau bei der Bahn

"Mit der Leistung kann man nicht zufrieden sein", sagt der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr. Nötig sei eine Neustrukturierung.

Die Bundesregierung bemängelt die Leistung der Deutschen Bahn und fordert eine grundlegende Reform. „Wir sind besorgt darüber, wie der DB-Vorstand das System Bahn fährt. Mit der Leistung kann man nicht zufrieden sein“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), zur „Welt am Sonntag“.

Bei der Bahn sei eine Neustrukturierung nötig. „Wir erwarten, dass der Vorstand der Bundesregierung bis März ein entsprechendes Konzept vorlegt“, sagte Ferlemann. „Erste Ergebnisse wollen wir bei einem Termin im Januar hören.“

Nach Angaben des Blattes geht es vor allem darum, die Führungsstrukturen zu straffen und unter anderem die Geschäftsfelder DB Fernverkehr und DB Regio neu zu ordnen oder zu verschmelzen. Ferlemann macht auch Führungsfehler für die häufig schlechte Leistung der Bahn verantwortlich.

Erst am Samstag war in der Schweiz Kritik an der Deutschen Bahn laut geworden. Qualitätsmängel und zu wenig Investitionen bei der Deutschen Bahn AG führten zu Problemen auf einer der wichtigsten europäischen Routen, sagte der Chef des eidgenössischen Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler.

Zuvor schon hatte der Bundesrechnungshof kritisiert, dass beim Erhalt der Infrastruktur vieles falsch laufe und der Investitionsstau zunehme - trotz steigender Bundesmittel. Ein Sprecher der Bahn hatte diese Kritik der Rechnungsprüfer zurückgewiesen.

"BamS": 2018 Kosten für externe Berater in Höhe von 150 Millionen Euro

Die "Bild am Sonntag" berichtet unterdessen, die Deutsche Bahn habe von 2015 bis 2018 über eine halbe Milliarde Euro für externe Berater ausgegeben. 2015 habe das Unternehmen rund 80 Millionen Euro an externe Berater gezahlt, 2016 rund 120 Millionen Euro und 2017 sogar 160 Millionen Euro, so die "BamS". Nach Informationen der Zeitung dürften es in diesem Jahr über 150 Millionen Euro werden.

Bahn-Chef Richard Lutz habe deshalb die Notbremse gezogen. Der Konzernvorstand habe für das kommende Jahr eine starke Reduzierung von Beratungskosten beschlossen, "die einen Budgetdeckel von 100 Millionen Euro" vorsehe, zitierte die "BamS" einen Konzernsprecher.

Torsten Herbst, FDP-Obmann im Verkehrsausschuss, kritisierte laut "BamS", dass sich "das Strategiedefizit im DB-Konzern" nicht durch den Einkauf teurer Berater lösen lasse. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat hätten "eine klare Vorstellung davon, was der Konzern zukünftig leisten soll und was nicht". Angesichts der hohen Verschuldung des Unternehmens handele es sich um "Führungsschwäche". Diese könnten "auch externe Berater nicht beheben". (dpa, AFP)

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