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Das Leasinggeschäft mit Dienstwagen ist ein Milliardenmarkt Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
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Vergleichsportal für Dienstwagen: Berliner Start-up bekommt eine Million Euro von Investoren

Das Start-up Vehiculum will die Suche nach Leasingautos vereinfachen. Manager aus der Automobilbranche investieren eine Million Euro.

Als Lukas Steinhilber in seinem letzten Job bei einer Online-Marketing-Agentur einen Dienstwagen brauchte, wunderte er sich. „Ich war in fünf Autohäusern und habe natürlich auch Online geschaut“, sagt Steinhilber. Doch der Markt war extrem unübersichtlich, Vergleichsmöglichkeiten schwierig. „Etwa 95 Prozent aller Leasingverträge werden im Autohaus abgeschlossen“, sagt Steinhilber. Dort gebe es Preisunterschiede von 60 Prozent. Doch die günstigen Angebote zu finden koste viel Zeit.

Das will Steinhilber mit seinem Start-up Vehiculum ändern. Auf der 2016 gestarteten Online-Plattform können Geschäftskunden Leasingangebote vergleichen, für vermittelte Verträge erhält das Start-up eine Provision. „Wir sind die einzige Plattform, die Preisinformationen in Echtzeit liefert und in kürzester Zeit Angebote von verschiedenen Herstellern, Händlern und Leasinggesellschaften vergleichen kann“, sagt Steinhilber.

Eine Million Euro für Vehiculum

Das Konzept hat auch bekannte Geldgeber aus der Automobilbranche überzeugt, so zum Beispiel Michael Kern, ehemaliger Markenvorstand bei VW und früherer Chef der Werkstattkette ATU. „Ich spreche aus Erfahrung“, sagt Kern, „der milliardenschwere Leasingmarkt ist alt und kaputt.“ Vehiculum habe das Potenzial, das mit seinem digitalen Angebot zu ändern. Kern und andere Investoren haben daher insgesamt fast eine Million Euro in das Berliner Jungunternehmen gesteckt. Zu den weiteren Geldgebern gehören der Volvo-Manager Andreas Schlegel und Philipp Grosse Kleimann, Geschäftsführer von Ergo Mobility Solutions.

Mercedes soll demnächst dazukommen

Obwohl Vehiculum 2016 erst mit einer Testseite gestartet war, habe das Unternehmen über die Plattform bereits Leasingverträge im Wert von 15 Millionen Euro vermittelt. In diesem Jahr soll sich der Wert verzehnfachen. Vehiculum bietet bislang Autos von zehn Herstellern. „Von den großen Marken fehlt uns nur Mercedes“, sagt Steinhilber, „wir hoffen aber, dass sich das spätestens im nächsten Monat ändert.“

Das Start-up arbeitet jeweils mit etwa fünf größeren Händlern aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen. Im Rahmen regionaler Absatzförderprogramme bieten die Autohersteller ihren Händlern regional unterschiedliche Konditionen. Über Vehiculum könnten davon auch Kunden aus anderen Bundesländern profitieren.

Oliver Voß

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