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Partner für Berlin: Wirtschaftsförderin Bähr und Senatssprecher Meng
© dpa

Stadtmarketing: Berlin lieben und investieren

Berlins Wirtschaftsförderer sehen die Stadt gern auf Augenhöhe mit New York oder London - und vermarkten dieses Image weltweit. Nun ziehen sie Bilanz für 2013.

Melanie Bähr ist zufrieden. „Berlin ist die beliebteste Stadt in Europa für junge Menschen“, sagte die Geschäftsführerin der Berlin Partner am Montag. Damit das so bleibt und möglichst viele nicht nur junge Unternehmer den Weg in die Bundeshauptstadt finden, werben die Wirtschaftsförderer in der ganzen Welt für den Standort. Im zu Ende gehenden Jahr zum Beispiel in New York, Washington, Sao Paulo, Tel Aviv und Hanoi. Mehr als 20 große und über 300 kleinere Veranstaltungen habe Berlin Partner 2013 unterstützt, bilanzierten Bähr und Senatssprecher Richard Meng am Montag im Ludwig-Erhard-Haus. „Wir waren sehr, sehr umtriebig“, sagte Bähr.

Jährlich gibt das Land über die öffentlich-privatwirtschaftlich finanzierten Berlin Partner 2,9 Millionen Euro aus, um im Ausland auf Messen, Jubiläumsveranstaltungen, Konferenzen oder Delegationsreisen als Wirtschaftsstandort Präsenz zu zeigen. Das werde auch in den beiden kommenden Jahren so sein, betonte Meng. Voraussetzung ist allerdings immer, dass aus nichtstaatlichen Kassen, etwa von Unternehmen oder Verbänden, ein mindestens ebenso hoher Betrag zugeschossen wird. Diese knapp sechs Millionen Euro jährlich reichten nicht, um Standortmarketing „nach der Methode Gießkanne“ zu verteilen, räumte Meng ein. Um so wichtiger sei es, die richtigen Schwerpunkte zu setzen.

Anfang des Monats erst reiste Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) mit Start-up-Unternehmern nach New York: zum Erfahrungsaustausch. Wie Berlin sei auch die US-Metropole ein Zentrum der Digitalwirtschaft. Ein ähnliches Projekt gab es mit Tel Aviv. Im Oktober hatte sich Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) mit Unternehmern nach Hanoi aufgemacht. Und bereits im Mai präsentierte sich Berlin in Sao Paulo.

Die USA und Asien sind zwei Regionen, die die Wirtschaftsförderer als besonders wichtig für Berliner Unternehmen ausgemacht haben. In den USA geht es eben um Start-ups, in den schnell wachsenden Städten Asiens lässt sich eine Menge Infrastruktur verkaufen: Smart Cities ist der Schlüsselbegriff. Hier komme Berlin seine dichte Forschungslandschaft zugute, sagte Bähr. Zudem bemühe man sich um prestigeträchtige Projekte, wie die derzeit noch in Hannover beheimatete Stadtmesse Metropolitan Solutions. Im arabischen Raum gehe es vor allem um Gesundheits- und Energietechnik made in Berlin.

2014 feiert Berlin 25 Jahre Mauerfall. Die Stadt werde zeigen, wie weltoffen sie geworden sei, sagte Meng. Das sei auch für Unternehmen im Ausland ganz sicher ein Neugierthema.

Simon Frost

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