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Eon-Chef Teyssen.
© picture alliance / dpa

Eon-Chef Teyssen: „Berlin hat eine einzigartige Chance, etwas aufzubauen“

In Zusammenarbeit mit dem Senat will Eon-Chef Johannes Teyssen die Energieversorgung Berlins verändern.

Das Wichtigste kommt zum Schluss, etwas verschwurbelt zwar und überaus vorsichtig, doch alle wissen, was gemeint ist. „Berlin hat eine einzigartige Chance, etwas aufzubauen“, sagt Johannes Teyssen. „Wir stellen uns dem Gespräch“ und „wollen in der Stadt etwas unternehmen“. Gerne auch als industrieller Partner des Senats, zum Beispiel bei der Gasag, beim Aufbau eines Stadtwerks und überhaupt bei der Entwicklung der Stadt zu einer Smart City.

Der Vorstandsvorsitzende Eon SE ist an diesem Freitagmorgen zum Frühstück in die IHK gekommen, um der Berliner Business Community die Strategie des größten deutschen Energieversorgers zu erläutern. Am Ende ein paar Sätze zu Berlin, immerhin ist der Konzern größter Aktionär der Gasag, aber konkret wird Teyssen nicht. Dafür ist zu viel im Fluss in der Energiepolitik: Wem gehört künftig die Gasag? Wer betreibt das Gasnetz? Was macht Vattenfall? Wo landet das Fernwärmenetz und wer bekommt die Konzession für das Stromnetz?

Der Hübscheste im Land

„Gehen Sie davon aus, dass wir alles genau verfolgen, was in der Stadt passiert“, sagt Teyssen auf Fragen nach den Eon-Plänen für Berlin. Die Mitgesellschafter bei der Gasag, Vattenfall und die französische GDF, sind natürlich „exzellente Unternehmen“. Doch Eon sei als erfahrener Partner von Kommunen und mit der Expertise eines Innovationstreibers der Energiewende sicherlich prädestiniert, um den Senat auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt zu begleiten. „Ist doch schön, wenn die Stadt zum Tanz auffordert, und es einige hübsche Bräute gibt“, witzelt der Eon-Chef und lässt keinen Zweifel, wer der Hübscheste im Lande ist.

Vielleicht auch wegen der Tradition. Denn die Veba, eine der Eon-Vorgängerfirmen, war 1929 am Gendarmenmarkt gegründet worden. Mit dieser kleinen historischen Reminiszenz („hier sind wir geboren“) begann der Eon-Chef seinen Vortrag. Es ist viel passiert seitdem, „Berlin hat sich vereinigt, Eon wird aufgespalten“, sagte Teyssen und sprach von der „Erotik des Neuen“.

Vor einem halben Jahr hatte Teyssen die Aufspaltung des Konzerns in zwei Gesellschaften angekündigt: Unter dem Namen Eon gibt es künftig Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen. Unter dem Namen Uniper bündelt der Konzern die alten Geschäftsfelder, also konventionelle Energieerzeugung, den globalen Energiehandel sowie Gasförderung.

Der Sitz von Uniper wird in Düsseldorf, in der jetzigen Eon-Zentrale sein, und die „neue“ Eon, mit Teyssen an der Spitze, zieht nach Essen. Spekulationen, den Sitz nach Berlin zu legen, seien abwegig gewesen, sagte Teyssen. Doch die Sparte Digitale Transformation und die Personalsteuerung für ganz Europa habe man an die Spree verlegt. „Wir haben hier viel aufgebaut, weil Berlin viel bietet“, meinte Teyssen und verwies insbesondere auf das Arbeitskräftepotenzial. Die Botschaft des Eon-Chefs: Hier ist noch viel möglich.

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