zum Hauptinhalt
Die Angebote bei Vergleichsportalen sind nicht immer günstiger als beim Anbieter selbst.
© dpa

Vor allem Handytarife und Flugpreise: Bei Vergleichsportalen zahlen Verbraucher oft drauf

Vergleichsportale im Netz versprechen Kunden, das für sie günstigste Angebot zu finden. Doch oft zahlen Kunden bei ihnen drauf, warnen Verbraucherschützer.

Die Deutschen lieben es, Preise zu vergleichen. Egal ob sie in den Urlaub fliegen, den Stromanbieter wechseln wollen oder einen neuen Handytarif brauchen: 75 Prozent suchen vorher im Internet nach dem vermeintlich günstigsten Angebot. Doch Vergleichsportale im Netz helfen längst nicht immer dabei, es zu finden. Im Gegenteil: Oft vermitteln sie sogar Handyverträge oder Flugreisen zu höheren Preisen, als die Anbieter selbst auf ihren Internetseiten verlangen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Verbraucherzentralen.

Im Zuge des Projekts „Marktwächter Digitale Welt“, das vom Bund gefördert wird, haben die Verbraucherschützer 770 Einzelpreise von Portalen wie Check24, Verivox, Expedia oder Opodo verglichen. Sie wollten herausfinden, ob Verbraucher über die Portale tatsächlich das für sie günstigste Angebot finden. Die Ergebnisse sind ernüchternd. „Zur Identifikation des günstigsten Preises scheinen Buchungs- und Vergleichsportale nicht geeignet“, heißt es in der Untersuchung.

Das gilt insbesondere für den Vergleich von Handytarifen und Flugpreisen: Sie sind beim Anbieter meist günstiger als beim Vergleichsportal. Wie krass die Unterschiede sein könnten, zeigt das Beispiel des Handytarifs „Magenta Mobil M“ der Telekom. Im besten Fall spart der Kunde über ein Vergleichsportal 84 Cent – beim teuersten Portal zahlt er 14 Euro drauf. Ähnlich sieht die Rechnung bei einem Air-Berlin-Flug aus: Bucht der Kunde über ein Vergleichsportal statt auf der Internetseite der Airline, spart er im besten Fall 24 Euro – im ungünstigsten Fall zahlt er 130 Euro drauf.

Das zu erkennen, ist gerade beim Vergleich der Flugpreise jedoch nicht einfach. Denn oft erscheinen die Angebote der Vergleichsportale zunächst besonders günstig. Im Zuge der Buchung kommen dann aber Gebühren dazu – etwa für die Wahl des Zahlungsmittels. Und schon ist der Flug auf der Seite des Vergleichsportals teurer als bei der Airline selbst. Nach Ansicht der Verbraucherschützer helfen die Portale daher nur, um zum Beispiel die möglichen Flugverbindungen bei verschiedenen Airlines zu finden. Mit ihnen den günstigsten Flug zu ermitteln, sei dagegen „praktisch unmöglich“.

Viele Vergleichsportale sind mit einander verbunden

Selbst wenn der Verbraucher gleich auf verschiedenen Vergleichsportalen unterwegs ist, bringt ihm das wenig: Viele gehören demselben Mutterkonzern an oder kooperieren; die Preise, die sie ausweisen, sind oft identisch. „Die Auswahlmöglichkeiten sind dadurch für Verbraucher geringer, als es den Anschein hat“, sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern.

Zur Startseite