Prozess um angebliches Krebsrisiko: Bayer-Aktie bricht nach Glyphosat-Urteil ein
Ein US-Gericht hat entschieden, dass Glyphosat zur Krebserkrankung eines Klägers beigetragen hat. Der Markt reagierte auf diesen Rückschlag für Bayer.
Nach einem Urteil gegen Bayer in einem Glyphosat-Prozess ist die Aktie des Unternehmens eingebrochen. Das Papier des Konzerns stürzte bei Öffnung der Frankfurter Börse am Morgen um mehr als zehn Prozent ab.
Der Markt reagierte auf eine Nachricht aus den USA: Dort hatte der Chemiekonzern Bayer einen wichtigen Teilprozess um angebliche Krebsrisiken von Produkten der Tochter Monsanto verloren. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco befand am Dienstag einstimmig, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat ein wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist.
Die Bayer-Verantwortlichen hätten wissen müssen, welche Risiken der Kauf dieses Unternehmens mit sich bringen würde. [...] Die Folgen müssen jetzt vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen.
schreibt NutzerIn ford_perfect
Damit geht der Prozess nun in eine zweite Phase, in der geklärt werden soll, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte und wie hoch der mögliche Schadenersatz ausfallen könnte.
Für Bayer ist dieser Fall hochbrisant, da es sich um einen richtungsweisenden „Bellwether Case“ handelt. Damit ist im US-Recht eine Art Musterfall in einem Massenverfahren gemeint. Mehrere dieser repräsentativen Fälle sind angesetzt. Sie sollen den Streitparteien helfen, das Ausmaß von Schäden und die Höhe denkbarer Vergleichszahlungen besser abschätzen zu können.
Insgesamt sind bei dem zuständigen US-Richter Vince Chhabria mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt. (dpa, AFP)